Der globale Chipmarkt schrumpft um neun Prozent
Der Umsatz auf dem globalen Chipmarkt ist 2023 um neun Prozent gesunken, wie Zahlen von Omdia zeigen. Der Covid-bedingte Aufschwung ist vorbei, dafür schlägt der KI-Hype bereits leicht auf den Markt nieder.
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Der Chipmarkt hat sein Covid-Wachstum abgeschlossen und normalisiert sich wieder. Das zeigen Zahlen des Forschungsunternehmens Omdia. Der weltweite Umsatz mit Halbleitern sank im Jahr 2023 auf 544,8 Milliarden US-Dollar, was etwa 494 Milliarden Franken entspricht. Im Jahr 2022 hatte der Umsatz noch 597,7 Milliarden US-Dollar respektive 541,50 Milliarden Franken betragen. In den vergangenen beiden Jahren war der Markt stark gewachsen, bedingt vor allem durch die erhöhte Nachfrage während der Covid-Pandemie.
"Der ausgedehnte Aufschwung, der während der Covid-Ära begonnen hatte, ist beendet", kommentiert Cliff Leimbach, Senior Research Analyst bei Omdia. "Nach einem Anstieg der Halbleiternachfrage während der Pandemie, der zu einer Marktknappheit führte, hat sich die Situation umgekehrt. Die Nachfrage hat sich aufgrund makroökonomischer Faktoren abgeschwächt, während das Angebot an Halbleiterkomponenten gestiegen ist", sagt der Experte.
KI verhindert grösseres Minus
Dass der Umsatz dennoch nicht ganz auf das Prä-Covid-Niveau gesackt ist, ist wohl vor allem dem KI-Boom zuzuschreiben. Die Technologie habe sich als bedeutender Wachstumstreiber in der Branche hervorgetan, schreibt Omdia, und Unternehmen, die sich auf dieses Segment konzentrierten, ernteten die Früchte davon.
Klarer Gewinner war dabei Nvidia: Der Hersteller verdoppelte seinen Halbleiter-Umsatz gegenüber 2022 auf knapp 50 Milliarden US-Dollar. Nvidia liegt damit in der Branch auf dem zweiten Platz hinter Intel, welches 2023 ein Umsatzminus von knapp 16 Prozent verzeichnen musste.
Nvidia sei zwar der grösste, jedoch nicht der einzige Nutzniesser des KI-Booms, betont Omdia. HBM-Speicher (High Bandwidth Memory), der in GPUs integriert ist, um KI zu ermöglichen, verzeichne ebenfalls eine starke Nachfrage. SK Hynix sei in diesem Segment führend und auch andere grosse Speicherhersteller würden sich in diesen Bereich wagen.
Das Automobilsegment habe ebenfalls zugelegt, schreibt Omdia. Die Zunahme von Elektrofahrzeugen und die Integration von künstlicher Intelligenz in Autos treiben demnach die Nachfrage nach Halbleitern in diesem Segment in die Höhe und machen etwa 14 Prozent des gesamten Halbleitermarktes aus.
Samsung, 2022 noch industrieführend, verzeichnete ein Umsatzminus von 33 Prozent und rutschte auf den dritten Platz ab, da sein Speicherumsatz gegenüber 2021 mittlerweile fast um die Hälfte zurückging, wie Omdia schreibt.
Übrigens: Der KI-Boom und die damit anfallenden Datenmengen könnten den Markt für Speicherlösungen in den nächsten Jahren antreiben. Noch ist es allerdings nicht so weit, wie Sie im Marktbericht des aktuellen IT-Markt lesen.
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