Datenräume – die Strassen, Schienen und Stromnetze unserer neuen KI-Welt
Analogien helfen, komplexe Themen greifbar zu machen – so auch beim Konzept der Datenräume. Sie sind nicht nur eine Struktur die einen Rahmen für die Governance und Technologie schafft, sondern auch ein Schlüssel für eine erfolgreiche digitale Gesellschaft. Doch was steckt dahinter, und warum sind Datenräume essenziell für Innovation und KI?

Analogien machen komplexe Themen greifbar und eröffnen neue Perspektiven. Doch nicht alle Analogien passen gleich gut. Geht es um Daten, gibt es eine Reihe von mehr oder weniger zutreffenden Analogien. Sie werden immer wieder als das neue Öl, Gold oder Lebenselixier der Wirtschaft – oder, wie augenzwinkernd am Swiss Data Space Forum, als die "Schweizer Milch" bezeichnet.
Hilfreich und nützlich ist jedoch das Konzept des Datenraumes. Aber was genau sind Datenräume? Datenräume sind technische und organisatorische Strukturen, die den Austausch von Daten zwischen verschiedenen Quellen und Akteuren ermöglichen und regeln.
Obwohl Daten allgegenwärtig sind, bleiben sie oft abstrakt. Die Analogie des Raums hilft, sie greifbarer zu machen – auch wenn Datenräume selten an einem physischen Ort, wie einem Datenzentrum, zusammenlaufen. Vielmehr handelt es sich um gemeinsam gestaltete Bereiche, in denen Daten zu einem bestimmten Zweck und nach klaren Regeln geteilt werden – etwa im Verkehrsdatenraum für ÖV-Daten.
Ein Datenraum bedeutet also, dass die Akteure, die Zugang zu ihm haben, Daten zielgerichtet bereitstellen und, innerhalb eines klar definierten Rahmens, in einer gemeinsam navigierbaren Umgebung nutzen und zugänglich machen. Datenräume stehen also für Zusammenarbeit und die notwendigen Architektur- und Gouvernanz-Prinzipien, die datenbasierte Innovationen erst ermöglichen.
Wenn wir also Datenräume als gemeinsam genutzte Umgebungen für spezifische Zwecke betrachten, dann erhalten wir auch eine klarere Idee, welche Infrastruktur wir für die KI-Lösungen von morgen benötigen: Denn wie Strassen, Schienen und Stromnetze essenziell für Mobilität und Energie sind, so brauchen auch datenbasierte Innovationen eine solide Infrastruktur als Fundament. Datenräume sind diese zentrale Infrastruktur für die Datenwelt von morgen.
Und wie die Strassen-, Schienen- oder Strom-Netze brauchen auch Datenräume sorgfältige Planung und Investitionen. Aus diesem Grund hat der Bund per Anfang 2025 eine zentrale Anlaufstelle für das Datenökosystem Schweiz aufgebaut. Sie koordiniert den Aufbau von sektoriellen Datenräumen (etwa für Gesundheit oder Landwirtschaft), stellt die Interoperabilität und Vertrauenswürdigkeit von Datenräumen sicher und entwickelt zentrale Infrastrukturkomponenten. Gleichzeitig werden mit der Umsetzung der parlamentarischen Motion für ein Rahmengesetz für die Sekundärnutzung von Daten, wichtige rechtliche Arbeiten vorangetrieben. Und mit dem freiwilligen Verhaltenskodex des Bundes für vertrauenswürdige Datenräume besteht bereits heute eine nützliche und breit genutzte Grundlage.
Die Schweiz hat stets in ihre Infrastrukturnetze investiert, weil sie deren wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung erkannt hat. Genauso entscheidend wird nun der Aufbau von Dateninfrastrukturen für die digitale Zukunft sein. Die neue Anlaufstelle ist ein wichtiger erster Schritt in diese Richtung. Jetzt gilt es, diesen Weg aktiv mitzugestalten – indem wir uns für den Aufbau und die verantwortungsvolle Nutzung von Datenräumen einsetzen.

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