KI im E-Commerce

Visa und Mastercard lancieren Bezahllösungen für KI-Agenten

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von Yannick Chavanne und Übersetzung: Joël Orizet

Die Kreditkartenherausgeber Visa und Mastercard wollen KI-Agenten dazu bringen, selbstständig Produkte einzukaufen. Zu diesem Zweck spannen die Payment-Giganten mit Unternehmen wie Anthropic, IBM, Microsoft und OpenAI zusammen.

(Source: Pixabay / Pexels.com)
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Visa und Mastercard haben neue Dienste im Bereich der generativen KI vorgestellt, die Online-Einkäufe automatisieren sollen. Die Plattform namens Visa Intelligent Commerce ermöglicht es KI-Agenten, im Auftrag von Verbrauchern Produkte zu finden, auszuwählen und zu kaufen, wie Visa mitteilt. Die User könnten Ausgabenlimits und -bedingungen festlegen und den Agenten klare Richtlinien für Transaktionen vorgeben. "Jeder Verbraucher setzt die Grenzen, und Visa regelt den Rest", lässt sich Jack Forestell, Chief Product and Strategy Officer bei Visa, in der Mitteilung zitieren. 

Für das Vorhaben arbeitet Visa mit mehreren Akteuren im Bereich der künstlichen Intelligenz zusammen - darunter Anthropic, IBM, Microsoft, Mistral AI, OpenAI, Perplexity, Samsung und Stripe. Ziel sei es, Einkaufserlebnisse durch KI persönlicher, sicherer und bequemer zu machen. Die Lösung basiert auf Tokenisierung und Authentifizierungs-APIs, die dazu beitragen sollen, Transaktionen sicher und nahtlos zu gestalten.

Konkret will Visa "KI-fähige Karten" herausgeben, wobei die Kartendaten durch tokenisierte digitale Zugangsdaten ersetzt würden. Die Karten sollen bestätigen, dass der gewählte Agent eines Verbrauchers befugt ist, in dessen Namen zu handeln. Zudem würden diese Karten die Identitätsprüfung in den KI-Handel integrieren, heisst es in der Mitteilung weiter. Nur die Verbraucher könnten den Agenten anweisen, was zu tun ist und wann eine Zahlungsberechtigung aktiviert werden soll.

Mastercard bringt Agent Pay auf den Markt

Mastercard stellt unter dem Namen Agent Pay eine ähnliche Lösung vor, die Zahlungsprozesse direkt in die Gespräche mit KI-Agenten integrieren soll. Das erklärte Ziel: Personalisierte Empfehlungen sollen zu einem echten Vertriebskanal werden, indem KI-Agenten sicher und eigenständig Käufe im Namen der User tätigen. Laut Mastercard sollen diese Agenten sowohl Verbraucher unterstützen können, etwa bei der Planung einer Geburtstagsfeier Vorschläge für Outfits basierend auf Wettervorhersagen machen, als auch KMUs bei internationalen Einkäufen zur Seite stehen. KI-Agenten könnten etwa den grenzüberschreitenden Kauf mit einem virtuellen Firmenkartentoken abschliessen und eine Lieferung veranlassen.


Zur weiteren Entwicklung und Absicherung dieser KI-gesteuerten Zahlungslösungen arbeitet Mastercard mit Microsoft, IBM, Braintree und Checkout.com zusammen. Die Programmrichtlinien erfordern eine Registrierung und Verifizierung der KI-Agenten; und die Verbraucherinnen und Verbraucher sollen die Kontrolle darüber haben, was die KI-Agenten in ihrem Namen kaufen dürfen, wie es weiter heisst. 

 

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