Vulcan

Amazon entwickelt Roboter mit "Tastsinn"

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von Dajana Dakic und rja

Amazon präsentiert seinen jüngsten Roboter Vulcan. Die Maschine soll Mitarbeitenden in Logistikzentren die Arbeit erleichtern - und zwar mithilfe ihres "Tastsinns".

Amazons neuer "fühlender" Roboter Vulcan. (Source: Amazon)
Amazons neuer "fühlender" Roboter Vulcan. (Source: Amazon)

An seinem Innovations-Event in Dortmund hat Amazon seinen neuen Roboter Vulcan vorgestellt - seinen ersten Roboter mit "Tastsinn". Wie das Unternehmen schreibt, wurde die Maschine in Deutschland und den USA entwickelt und soll Angestellte bei der Arbeit entlasten. 

Aaron Parness, Director, Applied Science, bei Amazon, erklärt, was Vulcan von bisherigen Robotern unterscheidet: "In der Vergangenheit haben Industrieroboter bei unerwarteten Berührungen entweder eine Notbremsung durchgeführt oder den Gegenstand zerstört. Oft merken sie gar nicht, dass sie etwas berührt haben, weil sie es nicht spüren können." Vulcan hingegen verfüge über die Fähigkeit zu "fühlen". Das ermögliche es ihm, komplexe Greif- und Hebeaufgaben auszuführen, an denen andere Maschinen scheitern würden.

Verschmelzung von physikalischer KI und Mechatronik

Forscher hätten jahrelang an Technologien wie einem Stereo-Vision-System, Sensoren sowie Werkzeugen zum Verschieben von Gegenständen aller Formen und Grössen gearbeitet, heisst es in der Mitteilung. Doch um sein volles Potenzial zu entfalten, brauche der Roboter Algorithmen, die ihm bei der Identifizierung von Gegenständen und der Suche nach verfügbarem Platz in Behältern helfen. Hierfür hätten Entwickler eine KI anhand physischer Daten trainiert, die Berührungs- und Kraftrückmeldungen berücksichtigen. Die physische KI sorge schliesslich dafür, dass die "Hand" der Maschine Millionen von einzigartigen Gegenständen voneinander unterscheiden, vorsichtig greifen und einsortieren kann.

Effizienter und sicherer arbeiten

Vulcan wird laut Amazon in seiner fortschrittlichsten Form bereits im Amazon Logistikzentrum in Winsen bei Hamburg eingesetzt. Dort gestalte er die Arbeit für Mitarbeitende sicherer, indem er Waren an schwer zugänglichen Stellen - wie etwa in 2,5 Meter Höhe - versorgt. Das sorge nicht nur für eine verbesserte Ergonomie für Angestellte, sondern spare zudem Zeit, die man zuvor etwa mit dem Holen von Trittleitern verbringen musste. Da Amazons Roboter besondere Expertise benötigen, entstehen neue Berufsgruppen und neue Karrieremöglichkeiten vor Ort, wie Nico Beyer, Change Manager im Logistikzentrum in Winsen, anmerkt. 

Die Maschine lerne ausserdem aus Fehlern und entwickle durch Erfahrungen immer mehr Verständnis für ihre physische Umgebung. "Unsere Vision ist es, diese Technologie in unserem gesamten Netzwerk zu skalieren, die betriebliche Effizienz zu steigern, die Sicherheit am Arbeitsplatz zu verbessern und unsere Mitarbeitenden durch die Reduzierung körperlich anstrengender Aufgaben zu unterstützen", fasst Parness zusammen.

 

Mitarbeitende in Logistikzentren soll der Roboter nicht ersetzen. In Amazons Managementebene hingegen fallen einige Stellen weg, wie CEO Andy Jassy kürzlich ankündigte. Lesen Sie hier die Details.

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