Der Cyberkrieg ist ein Wettrennen ohne Ziellinie

Der digitale Krieg ist längst Realität – nur kämpft niemand mit offenen Karten. Jeden Tag neue Angriffsflächen, jede Woche neue Schwachstellen, jeden Monat neue Opfer. Und mittendrin Unternehmen, die versuchen mitzuhalten, während das Tempo stetig anzieht. Wer glaubt, man könne all diesen Bedrohungen mit Technik allein begegnen, steckt bereits in der Sackgasse. Denn was heute als Sicherheitslösung gilt, ist morgen schon Angriffsziel. Die Bedrohungslage ist so dynamisch, so technisch verwoben und so undurchsichtig geworden, dass selbst in der IT oft nur noch ratloses Schulterzucken bleibt. Noch erschreckender: Immer mehr Organisationen geben freiwillig Kontrolle ab – an Drittparteien, deren innere Strukturen, Abhängigkeiten und Risikolandschaften kaum mehr nachzuvollziehen sind. Vertrauen ersetzt Kontrolle. Und dann wundert man sich über den Verlust der Selbstbestimmung.
Doch der wahre Fehler liegt nicht im Code – er liegt im Denken. Wer Cybersecurity als rein technische Herausforderung versteht, hat das Spiel nicht verstanden. Sicherheitskultur beginnt nicht in der IT-Abteilung, sondern im Management. Es ist die Unternehmensführung, die das Klima bestimmt – und damit auch, ob Sicherheit eine Priorität oder eine lästige Pflichtübung ist. Die Ausrede, man könne als Verwaltungsrat oder Geschäftsleitung die technischen Details nicht verstehen, ist bequem – und gefährlich. Denn das Problem ist nicht das Verständnis von Technologie, sondern das Fehlen von Verantwortungsbewusstsein.
Der CIO spielt dabei eine Schlüsselrolle – nicht als Feuerwehrmann der IT, sondern als strategischer Architekt für Widerstandsfähigkeit. Wer es ernst meint mit Digitalisierung, Innovation und Transformation, darf sich nicht länger hinter technischen Projekten verstecken. Informationssicherheit ist kein Randthema. Sie ist das Fundament, auf dem moderne Unternehmen stehen – oder fallen.
In Zeiten, in denen ein einziger Angriff Geschäftsmodelle kippen kann, ist die Fähigkeit, Bedrohungen frühzeitig zu erkennen, Risiken richtig einzuordnen und mit entschlossenen Massnahmen zu begegnen, keine Option mehr. Sie ist Voraussetzung für den Erfolg. Wer in den Aufbau einer lebendigen Sicherheitskultur investiert – mit klaren Rollen, mit Security Champions in allen Geschäftsbereichen, mit bewusster Führung von oben –, investiert nicht in zusätzliche Bürokratie, sondern in die Zukunftsfähigkeit seines Unternehmens. Denn Cybersecurity ist nicht das Hindernis auf dem Weg zur Strategieumsetzung – sie räumt die Hindernisse vorausschauend aus dem Weg.
Solange der CIO als Sachverwalter der IT gesehen wird, bleibt Sicherheit ein Randthema. Doch wer den CIO als Enabler für strategischen Fortschritt versteht, schafft die Voraussetzungen dafür, dass Digitalisierung nicht zur Selbstgefährdung führt. Informationssicherheit ist keine Verteidigungstaktik – sie ist gelebte Unternehmensführung. Wer das nicht erkennt, wird im Wettrennen des digitalen Zeitalters nicht nur langsamer, sondern früher oder später aussortiert.

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