Die Kunst des Zuhörens – wenn digitale Transformation beim CIO beginnt

In Zeiten digitaler Transformation wird vom CIO viel erwartet: neue Technologien integrieren, Geschäftsmodelle neu denken, Innovation vorantreiben und dabei Kosten, Sicherheit und Stabilität im Griff behalten. Doch bei all der Komplexität rückt ein entscheidender Aspekt oft in den Hintergrund: das Zuhören. Nicht als Höflichkeitsfloskel im Meeting, sondern als zentrale Führungsqualität, die den Unterschied macht zwischen technologischem Aktionismus und echter, wirksamer Veränderung.
Dabei gehört Zuhören nicht zu den «weichen» Fähigkeiten, die man irgendwann einmal entwickeln sollte – es ist eine Kernkompetenz in der Rolle des CIOs. Wer digitale Transformation gestalten will, muss verstehen, wie das Unternehmen denkt, fühlt, zögert und hofft. Und dieses Verständnis entsteht nicht aus Dashboards oder Reports. Es entsteht im Dialog. Wer nicht zuhört, versteht das Business nicht. Und wer das Business nicht versteht, digitalisiert ins Leere.
Zuhören bedeutet mehr als die Aufnahme von Informationen. Es erfordert Präsenz, Empathie und die Bereitschaft, die eigene Perspektive zurückzustellen. In einer Welt, in der Meetings, Mails und Messages im Minutentakt rauschen, ist genau das eine Herausforderung. Und gleichzeitig eine riesige Chance. Denn wer es schafft, echten Raum für das Zuhören zu schaffen, baut Vertrauen auf – die Währung, auf der erfolgreiche Transformation basiert.
Der CIO agiert dabei nicht mehr als reiner Technologielieferant, sondern als Brückenbauer zwischen IT und Business. Das erfordert die Fähigkeit, nicht nur in IT-Sprache zu denken, sondern in Unternehmenslogik zu fühlen. Nur so lassen sich technologische Möglichkeiten in geschäftlichen Nutzen übersetzen. Und nur so können Widerstände, Ängste oder Unsicherheiten, die Veränderung oft blockieren, wirklich adressiert werden.
Aktives Zuhören hilft, Klarheit zu schaffen, wo Komplexität herrscht. Es entschärft Konflikte, bevor sie eskalieren. Es ermöglicht gemeinsame Entscheidungen statt einsamer Ansagen. Und es verhindert, dass sich IT-Abteilungen in technische Monologe verstricken, während das Business längst etwas anderes braucht. Zuhören ist keine Einbahnstrasse. Es ist der Beginn echter Co-Kreation.
Inmitten disruptiver Technologien wie GenAI, die rasant neue Chancen und ebenso viele Fragezeichen aufwerfen, braucht es CIOs, die nicht nur vordenken, sondern auch nachfragen. Die den Kontext verstehen, bevor sie die Lösung liefern. Die sich nicht auf Annahmen verlassen, sondern auf echte Gespräche. Denn die grössten Risiken liegen oft nicht in der Technologie, sondern in den stillen Missverständnissen zwischen Menschen.
Zuhören heisst, sich auf andere einzulassen. Nicht um sie zu bestätigen, sondern um sie zu verstehen. Wer das beherrscht, gestaltet Transformation nicht gegen das Unternehmen, sondern mit ihm. Und genau das macht aus einem CIO nicht nur einen IT-Leiter, sondern einen strategischen Architekten des Wandels.

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