Das sind die Jurypräsidenten von Best of Swiss Software
Best of Swiss Software zeichnet zum zweiten Mal die besten Schweizer Softwareprojekte aus. In einem zweistufigen Prozess prüfen die Universität Bern und die Jury alle eingereichten Projekte auf ihre Qualität und Innovationskraft. Die vier Jurypräsidenten verraten, worauf es beim Wettbewerb besonders ankommt.

Jurypräsident der Kategorie Data AI Solutions: Robert Egli
Robert Egli betreut bei Amazon Web Services (AWS) Schweizer und österreichische Softwareanbieter (ISVs) bei der Entwicklung von KI-Lösungen sowie dem Umsatzwachstum. Zuvor war er bei Microsoft tätig. Robert Egli hält einen Masterabschluss in Business Innovation der Universität St. Gallen (HSG). Seit 2024 ist er zudem Juror beim Best of Swiss Software Award. Sein Fokus liegt auf dem Ausbau strategischer Partnerschaften und der Förderung digitaler Innovationen.
Was braucht es, um bei diesem Wettbewerb erfolgreich zu sein?
Es braucht im Kern zwei Dinge: erstens Technologieführerschaft, das heisst eine innovative Lösung, die mit neuester technologischer Exzellenz überzeugt; zweitens Nutzung: Bei Best of Swiss Software geht es nicht um den nächsten Gimmick, sondern um Lösungen, die nachweislich und langfristig einen Mehrwert stiften.
Künstliche Intelligenz spielt in vielen Softwareprojekten eine zunehmend zentrale Rolle. Wie gehen Sie in der Jury mit dem Hype um KI um – und woran erkennen Sie, ob ein Projekt echten Mehrwert bietet, statt nur aktuelle Trends zu bedienen?
Software im geschäftlichen Kontext erfüllt zwei zentrale Aufgaben: Sie soll Organisationen effizienter und wettbewerbsfähiger machen. Insbesondere generative KI definiert gerade die Spielregeln neu, wie man die Probleme löst. Letztlich führt uns das wieder zu meiner ursprünglichen Aussage: Ohne Nutzung gibt es keinen Mehrwert.
Was zeichnet Ihrer Ansicht nach die Schweizer Softwarelandschaft aus? Und was wünschen Sie sich für die Zukunft der Branche?
Die Schweizer Softwarelandschaft glänzt durch ihre Ideenvielfalt und Qualität. Wünschen würde ich mir, dass der Vertrieb die gleiche Aufmerksamkeit erhält wie der heute dominierende Entwicklungsperfektionismus. Erfolgreiche Software zeichnet sich heute durch drei Kernelemente aus: Sicherheit, Agilität und Skalierung. Die Qualität «Schweizer Software» verdient es, auch über die Landesgrenzen hinaus erfolgreich zu sein.
Jurypräsident der Kategorie Cloud Native Solutions: Peter Gassmann
Peter Gassmann ist eine erfahrene Führungsperson in Informatikorganisationen. Er hat ein Informatikstudium und einen Executive MBA der Universität St. Gallen absolviert. Er war in seiner Karriere in verschiedenen Rollen aktiv, vom Entwickler über Consultant, Security-Spezialist und Projektleiter bis hin zu Verkauf und Marketing. Bevor Peter Gassmann im Frühling 2020 zu Abraxas stiess, war er unter anderem für Adnovum und Sun Microsystems tätig gewesen. Bei Abraxas ist Peter Gassmann Mitglied der Geschäftsleitung und führt eine Softwareentwicklungs- und -Betriebsorganisation für Fachlösungen und Querschnittservices. Zu den zentralen Themen gehören aktuell Security, Nutzung von KI-Technologien und die Entwicklung von Cloud-Native-Lösungen.
Was braucht es, um bei diesem Wettbewerb erfolgreich zu sein?
Ein gutes Projekt erfüllt einen gut verständlichen Zweck mithilfe von State-of-the-Art entwickelter Software. Bei Best of Swiss Software geht es um Enterprise-Systeme, die in einer grösseren IT-Landschaft über Schnittstellen integriert sind und wesentliche Leistungsprozesse einer Organisation unterstützen. Wir schauen auch speziell darauf, wie die Software aus handwerklicher Perspektive umgesetzt wurde: Gibt es herausragende und innovative Anwendungen von Technologie, von Design Patterns und vor allem unter Berücksichtigung der geforderten Qualitäten wie Robustheit, Skalierbarkeit und Security?
Künstliche Intelligenz spielt in vielen Softwareprojekten eine zunehmend zentrale Rolle. Wie gehen Sie in der Jury mit dem Hype um KI um – und woran erkennen Sie, ob ein Projekt echten Mehrwert bietet, statt nur aktuelle Trends zu bedienen?
Uns ist wichtig, dass wir verstehen, zu welchem Zweck eine Technologie gewählt wurde. Erfüllt es einen nachvollziehbaren Zweck, dann sollte daraus auch ein Mehrwert entstehen. So lassen sich für alle Hype-Themen begründete Einsätze von der «Marketing-Fassade» trennen.
Was zeichnet Ihrer Ansicht nach die Schweizer Softwarelandschaft aus? Und was wünschen Sie sich für die Zukunft der Branche?
In der Schweiz denkt man langfristig und nachhaltig. Software soll über einen längeren Zeitraum funktionieren und auf dem Stand der Technik gehalten werden. Dazu braucht es ein hohes Mass an Kompetenz, das wir dank unserer guten Universitäten und Fachhochschulen auch zur Verfügung haben. Allerdings scheinen sich die Zyklen nun zu beschleunigen, das heisst, wir müssen eher auch mal mit einem kürzeren Lebenszeitraum rechnen, damit wir konkurrenzfähig bleiben.
Jurypräsident der Kategorie Core Business Solutions: Raphael Kohler
Raphael Kohler ist CEO und Partner der Axept Business Software AG, einem führenden Digitalisierungspartner für Schweizer Unternehmen. Er verfügt über langjährige Erfahrung in der Umsetzung komplexer Business-Software-Projekte, insbesondere im KMU-Umfeld. Mit seinem Team begleitet er Kundinnen und Kunden ganzheitlich – von der Prozessberatung bis zur erfolgreichen Einführung digitaler Lösungen. Neben seiner Rolle bei Axept engagiert sich Kohler als Verwaltungsrat in Softwareunternehmen und als Jurymitglied bei Best of Swiss Software, wo er seine Praxiserfahrung und seinen Blick für nachhaltige Software-Innovationen einbringt. Seinen Fokus legt er vor allem auf folgende Punkte: echten Kundennutzen, technologische Exzellenz und partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe.
Was braucht es, um bei diesem Wettbewerb erfolgreich zu sein?
Erfolgreiche Projekte überzeugen durch einen klar erkennbaren Kundennutzen, technologische Exzellenz und konsequente Umsetzung. Es reicht nicht, ein innovatives Konzept zu haben – es geht darum, ein reales Problem auf smarte Weise zu lösen. Besonders erfolgreich sind Projekte, die über den IT-Bereich hinaus Wirkung zeigen: Lösungen, die skalierbar, leicht verständlich und im Alltag wirklich nützlich sind. Entscheidend sind dabei Zielstrebigkeit und unternehmerisches Denken.
Künstliche Intelligenz spielt in vielen Softwareprojekten eine zunehmend zentrale Rolle. Wie gehen Sie in der Jury mit dem Hype um KI um – und woran erkennen Sie, ob ein Projekt echten Mehrwert bietet, statt nur aktuelle Trends zu bedienen?
KI ist zweifellos ein Innovationstreiber – aber nicht jedes Projekt mit KI ist automatisch preiswürdig. In der Jury achten wir genau darauf, ob KI wirklich zweckdienlich eingesetzt wird oder nur ein Schlagwort bleibt. Wir stellen Fragen wie: Verbessert der Einsatz von KI die Nutzererfahrung? Macht sie Prozesse effizienter oder ermöglicht sie etwas, das bisher nicht machbar war? Nur wenn ein klarer Mehrwert erkennbar ist, wird ein Projekt wirklich relevant.
Was zeichnet Ihrer Ansicht nach die Schweizer Softwarelandschaft aus? Und was wünschen Sie sich für die Zukunft der Branche?
Die Schweizer Softwarebranche ist technisch stark, qualitativ hochwertig und oft sehr nahe an den realen Bedürfnissen der Kunden. Was ich mir wünsche: mehr Sichtbarkeit und ein stärkeres Selbstverständnis als Impulsgeber der digitalen Schweiz. Unsere Voraussetzungen sind hervorragend – wir verfügen über alles, was nötig ist, um innovative Software mit Mehrwert zu entwickeln, die nicht nur hierzulande überzeugt, sondern weltweit Massstäbe setzt.
Jurypräsident der Kategorie Business Solutions: Michael H. Quade
Michael H. Quade hat Betriebsökonomie (Bachelor) und Wirtschaftsinformatik (Master) an der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) studiert und absolvierte den M.Sc. in Business Administration der Universität Bern. Er ist seit Oktober 2005 als Dozent für Wirtschaftsinformatik am Institut für Wirtschaftsinformatik (IWI) der Hochschule für Wirtschaft der FHNW tätig. Am IWI forscht er zum Einsatz von Business-Software und Digital Business. Schwerpunkt sind empirische Studien in verschiedenen Themenfeldern der Wirtschaftsinformatik. Vor seiner Tätigkeit an der Hochschule war er in verschiedenen Positionen in der Privatwirtschaft tätig, zuletzt als Projektmanager im Bereich System- und Produktentwicklung bei der Swisscom Mobile AG (heute Swisscom Schweiz AG).
Was braucht es, um bei diesem Wettbewerb erfolgreich zu sein?
Um bei Best of Swiss Software erfolgreich zu sein, muss das Projekt ein klares Problem lösen und echten Mehrwert bieten. Des Weiteren sind Innovation, technische Qualität und gute Nutzererfahrung entscheidend. Der wirtschaftliche oder gesellschaftliche Nutzen sollte belegbar sein. Wichtig ist zudem eine überzeugende Einreichung.
Künstliche Intelligenz spielt in vielen Softwareprojekten eine zunehmend zentrale Rolle. Wie gehen Sie in der Jury mit dem Hype um KI um – und woran erkennen Sie, ob ein Projekt echten Mehrwert bietet, statt nur aktuelle Trends zu bedienen?
In der Jury begegnen wir dem KI-Hype mit einer gesunden Portion Skepsis. Entscheidend ist nicht, dass KI eingesetzt wird, sondern wie sinnvoll und wirksam sie den Menschen und die Organisation unterstützt. Ein echter Mehrwert zeigt sich daran, dass KI konkrete Probleme löst oder Prozesse verbessert und dabei nachvollziehbar und transparent eingesetzt wird. Mit oder ohne KI – Lösungen ohne klaren Nutzen überzeugen uns nicht.
Was zeichnet Ihrer Ansicht nach die Schweizer Softwarelandschaft aus? Und was wünschen Sie sich für die Zukunft der Branche?
Die Schweizer Softwarelandschaft zeichnet sich durch hohe Qualität und starke Branchenorientierung aus, etwa in Finanzen, Gesundheit oder Industrie. Viele Lösungen entstehen in enger Zusammenarbeit mit Kunden und sind perfekt abgestimmt auf deren Bedürfnisse. Für die Zukunft wünsche ich mir mehr Mut zu sichtbarer Innovation. Die Schweiz hat das Potenzial, nicht nur exzellente, sondern auch wegweisende Softwarelösungen zu entwickeln.

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