Medikamenten-Engpässe verhindern

Digitale Heilmittelplattform geht an den Start

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von Joël Orizet und dwi

Pharmakonzerne können Versorgungsengpässe lebenswichtiger Medikamente nun elektronisch melden. Zu diesem Zweck steht eine neue Heilmittelplattform bereit. Ziel ist es, sie zu einem Frühwarnsystem weiterzuentwickeln.

(Source: aleksandarlittlewolf / Freepik.com)
(Source: aleksandarlittlewolf / Freepik.com)

Das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) hat eine neue Heilmittelplattform in Betrieb genommen. Sie ermöglicht meldepflichtigen Pharmaunternehmen, sämtliche Meldungen zu Versorgungsengpässen und Lieferunterbrüchen lebenswichtiger Humanarzneimittel ausschliesslich elektronisch zu erfassen und zu verwalten. Dies führe zu deutlichen Effizienzsteigerungen für alle Beteiligten, teilt der Bund mit. 

Die Stammdaten der neuen Plattform basieren demnach auf den Zulassungsdaten von Swissmedic. Die ebenso benötigten Pflichtlagerdaten würden neu über eine Schnittstelle von der Genossenschaft der Pflichtlagerorganisation Helvecura bezogen.

Geplanter Ausbau zum Frühwarnsystem

Ziel ist es, die neue Plattform bis Ende 2026 schrittweise zu einem proaktiven Bestandsmonitoring auszubauen. Dieses soll als Frühwarnsystem fungieren und dazu beitragen, frühzeitig Massnahmen zu treffen, um etwaige Versorgungsstörungen innerhalb der Schweiz zu bewältigen. 

Die Flexibilität und Skalierbarkeit der neuen Plattform ermögliche es, künftig weitere Produktgruppen wie Medizinprodukte und bei Bedarf Tierarzneimittel in die neue Plattform zu integrieren, teilt das Bundesamt weiter mit. 

Die bezweckte Verbesserung des Monitorings von Engpässen steht vor dem Hintergrund zunehmender Schwierigkeiten in der Versorgung mit lebenswichtigen Humanarzneimitteln. Globale Lieferkettenprobleme und Marktveränderungen hätten nationale und internationale Versorgungsengpässe verstärkt, schreibt das Bundesamt. Die Vorgängerplattform, die seit 2015 im Einsatz war, konnte den wachsenden Anforderungen nicht mehr gerecht werden und hat daher das Ende ihres Lebenszyklus erreicht.

 

Sowohl die Schweizer Bevölkerung als auch Gesundheitsfachpersonen zeigen übrigens eine gewisse Skepsis gegenüber der Digitalisierung im Gesundheitswesen, wie aus dem jüngsten "Swiss eHealth-Barometer" hervorgeht. Mehr dazu lesen Sie hier.

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