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Schweizer Onlinehandel erreicht Allzeithoch

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Der Schweizer Online-Detailhandel ist 2024 um 3,5 Prozent auf 14,9 Milliarden Franken gewachsen. Das ist Rekord. Für das Wachstum verantwortlich sind allerdings vor allem ausländische Plattformen wie Temu und Shein, die um 18 Prozent zulegten.

(Source: png-jpeg-vector - stock.adobe.com)
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Der Onlinehandel in der Schweiz hat 2024 einen Rekordwert erreicht. Laut einer Studie des Handelsverbands Schweiz, der GfK und der Schweizerischen Post wurden im vergangenen Jahr Waren im Wert von 14,9 Milliarden Franken online an Schweizer Kunden verkauft. Das entspricht einem Wachstum von 3,5 Prozent oder 500 Millionen Franken gegenüber dem Vorjahr.

Bei einer durchschnittlichen Inflationsrate von 1,1 Prozent bedeutet dies eine reale Mengenzunahme von 2,4 Prozent. Diese Entwicklung steht im Kontrast zum gesamten Detailhandel, der gemäss GfK Marktmonitor nominal um 0,2 Prozent zurückging.

Die Datenerhebung basiert auf einer Direktbefragung bei Händlern sowie qualifizierten Schätzungen für grössere Anbieter, die ihre Zahlen nicht veröffentlichen. Insgesamt wurden Informationen von 350 Händlern in die Studie einbezogen.

Schweizer Anbieter mit einer .ch-Domain setzten 12,3 Milliarden Franken um und erreichten einen Marktanteil von 83 Prozent. Ihr Wachstum fiel mit 1 Prozent jedoch bescheiden aus. Deutlich dynamischer entwickelten sich ausländische Onlineshops, die ihren Umsatz um 18 Prozent auf 2,6 Milliarden Franken steigerten.

Für diesen Zuwachs von 400 Millionen Franken sind hauptsächlich die chinesischen Plattformen Temu und Shein verantwortlich. Der E-Commerce-Berater Carpathia schätzt den Umsatz von Temu in der Schweiz für 2024 auf 700 Millionen Franken – eine Verdoppelung gegenüber den 350 Millionen im Vorjahr.

Stabile Onlineanteile in verschiedenen Segmenten

Der Anteil des Onlinehandels am Gesamtmarkt bleibt mit 11,9 Prozent stabil. Im Lebensmittelbereich (Food & Near Food) liegt der Onlineanteil bei 3,1 Prozent (plus 0,1 Prozentpunkte), während er im Non-Food-Segment unverändert 18,8 Prozent beträgt.

Bei den einzelnen Warenkategorien gab es nur geringfügige Verschiebungen der Kanalanteile. Spielwaren, Mode/Schuhe und Heimelektronik gewannen jeweils 2 Prozentpunkte an Onlineanteil hinzu. Der Sportbereich legte um 3 Prozentpunkte zu, während Home & Living 1 Prozentpunkt dazugewann.

Prognosen für 2025

Für das Jahr 2025 erwarten die Studienautoren ein weiteres Wachstum des Onlinehandels zwischen 4 und 7 Prozent. Sie rechnen mit einer Erholung des Konsumverhaltens, weisen jedoch auf die schwer abschätzbaren Auswirkungen der US-amerikanischen Politik auf den Schweizer Detailhandel hin.
Die Konkurrenz aus dem Ausland wird nach Einschätzung der Experten weiterhin präsent bleiben. Social Commerce dürfte als zusätzlicher Verkaufskanal an Bedeutung gewinnen. Die Konsolidierungsphase im Onlinehandel betrachten sie hingegen als weitgehend abgeschlossen.

Optimistisch zeigen sich die Mitglieder des Handelsverbands: 59 Prozent von ihnen rechnen für das kommende Jahr mit steigenden Umsätzen.

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