Wie KI das Onlineshopping revolutioniert
Künstliche Intelligenz verändert das Online-Einkaufsverhalten von Grund auf. Dabei setzt KI an verschiedenen Punkten an - von der KI-Zusammenfassung in der Suchmaschine über den KI-Shoppingassistenten bis hin zum KI-Browser.
Durch künstliche Intelligenz (KI) verändert sich der Einkaufsprozess im Internet. Die Technologie übernimmt Funktionen bei verschiedenen Schritten der Customer Journey und beeinflusst immer mehr, welche Produkte Kundinnen und Kunden angezeigt werden, wie Carpathia in einem Blogbeitrag schreibt. Laut diesem verändern sich die Schnittstellen nicht nur, sondern einige "klassische" Touchpoints werden von der künstlichen Intelligenz gänzlich verdrängt.

Die Übersicht zeigt die verschiedenen KI-Funktionen entlang der Customer Journey. (Source: Carpathia)
KI hat bereits bei der Recherche ihre Finger im Spiel
KI-Overviews dienen laut Blogbeitrag der schnellen Einordnung eines Themas. Die automatisch generierten Zusammenfassungen in der Suchmaschine können bei Kaufabsicht in Suchanfragen bereits Produkte oder Marken auflisten, wie Carpathia schreibt. Da die Kurzzusammenfassung in der Suchmaschine ganz oben angezeigt wird, würden potenzielle Kundinnen und Kunden dadurch weniger auf SEO-Ergebnisse zu Ratgeberseiten oder Online-Foren klicken. Demnach verändert KI bereits der Start einer Recherche.
Die Suche nach Produkten starte zudem oft auch mit einer KI-gestützten Suche, bei der User eine Anfrage etwa direkt an ChatGPT stellen. In einem Dialog wird bereits die Evaluation der Trefferliste durchgeführt, wie es im Blog heisst. So umgehe die Suche die Keyword-Recherche, SEA- oder SEO-Treffer und den manuellen Vergleich von Produktdetail-Websites in mehreren Tabs.
KI inner- und ausserhalb des Onlineshops
Innerhalb der Onlineshops selbst agieren dann die KI-Shopping-Assistenten, die mit persönlichen Empfehlungen bei der Produktsuche unterstützen sollen. Kundinnen und Kunden müssen dadurch nicht mehr selbst durch den Shop navigieren, wie Carpathia weiter schreibt. Dies verschiebe die Entscheidfindung in Assistenzsysteme, welche Einfluss darauf haben, welche Produkte überhaupt angezeigt werden. Kategorien, Filter, Produktfinder oder Vergleichstools würden so obsolet.
Noch weiter geht die KI mit einer sogenannten Embedded-Checkout-Funktion: Mit dieser müssen Kundinnen und Kunden gemäss Blogbeitrag einen Onlineshop nämlich gar nicht erst besuchen. Ein Beispiel für dafür sei ChatGPT mit seinem "Instant Checkout", bei dem Produktsuche, Empfehlung und Kauf in einer einzigen KI-Oberfläche zusammenfallen. Diese Funktion tritt demnach an Stelle von Warenkörben und Merklisten.
Und dann übernimmt der KI-Agent
Aufgaben, die zuvor Nutzerinnen und Nutzer selbst ausgeführt haben, übernehmen bei Agentic Commerce autonome KI-Agenten. Wie es heisst, recherchieren und vergleichen diese selbständig Produkte, prüfen Kriterien oder stellen Kaufempfehlungen zusammen. Wer etwas kaufen will, muss laut Carpathia nur noch Ziel oder Anforderungen an den Agent stellen. Agentic Commerce übernehme somit die ganze Customer Journey und die Agenten würden demnach entscheiden, welche Produkte geprüft, ignoriert, empfohlen und gekauft werden.
KI-Browser zum suchen, chatten und assistieren
KI-Browser seien als übergeordnete Kategorie zu verstehen, da sie Suche, Chat, Assistenz und Agentenfunktion in einer Oberfläche verbinden. Dadurch wird laut Blog ein Grossteil des klassischen Surfverhaltens ersetzt. Wie Atlas oder Perplexitys Comet zeige, verschieben sich Interaktionen in KI-Browsern immer mehr zu Kaufprozessen mit ersten integrierten Checkout-Funktionen in den USA.

Die KI-Funktionen entlang der Customer Journey inklusive Online-Touchpoints. (Source: Carpathia.ch)
Folgen für "klassische" Touchpoints
Zu den veränderten und verdrängten Touchpoints gehören laut Carpathia SEO-Ergebnisse, bezahlte Werbung in der Suchmaschine, Landingpages, Ratgeber- und Produktdetailseiten von Onlineshops, Navigationsstrukturen, Filterfunktionen, Vergleichstools und Checkout.
Weniger betroffen seien Social Media oder Newsletter. Händler und Marken müssen gemäss Blogbeitrag lernen, wie die KI-Anwendungen das Umfeld verändern, um dabei zu bleiben.
Einer Umfrage von Demoscope zufolge nutzen bereits 25 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer KI-Tools beim Onlineshopping. Lesen Sie hier mehr dazu.
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