Studie "Verwaltung und E-Government 2012"

E-Government: Zu wenig Personal

Uhr | Aktualisiert

Von allen Seiten werden E-Government-Dienstleistungen gefordert. Eine Studie hat nun untersucht, welche Hindernisse der Umsetzung im Weg stehen.

Um im E-Government vorwärts zu kommen, braucht die Schweiz mehr Personal. Zudem müssen die Verantwortlichkeiten insbesondere auf Bundes- und Gemeindeebene besser geregelt und die Kenntnis über die gesetzlichen Grundlagen optimiert werden.

Zu diesem Schluss kommt die Studie "Verwaltung und E-Government 2012", die vom Institut gfs.bern im Auftrag der Staatsschreiberkonferenz und des Informatiksteuerungsorgans des Bundes zum vierten Mal durchgeführt und gestern Donnerstag veröffentlicht wurde. Die Online-Befragung fand im Sommer 2012 statt. 1017 Gemeinden, 23 Kantone und 37 Bundesämter haben daran teilgenommen.

Fehlendes Personal

Alle drei föderalen Ebenen nennen in der Studie fehlende Personalressourcen als grösste Bremse für die Umsetzung von E-Government. Obwohl die Stellenprozente im E-Government-Bereich vor allem auf Bundesebene abgenommen haben, scheinen die Kantone am stärksten davon betroffen zu sein, wie 91 Prozent der befragten Personen in Kantonsverwaltungen bestätigen.

Neben den fehlenden Personalressourcen gelten der hohe Zeitaufwand sowie Budgetrestriktionen als Hindernisse, zumindest auf Kantons- und Gemeindeebene. Bundesämter hingegen nennen an zweiter Stelle vor allem fehlende oder falsche Strategien.

Kantonsverwaltungen sind Vorreiter

Während die Online-Nutzung der Informationsangebote auf Gemeindeebene stabil geblieben ist, hat sie auf Kantons- und vor allem auf Bundesebene zugenommen. Über alle staatlichen Ebenen hinweg wünschen sich Bürger vor allem den Ausbau diverser Dienstleistungen wie E-Payment oder die Einwohnerkontrolle, auf Kantonsebene vor allem einen Online-Schalter.

Kantonsverwaltungen sind bei der E-Government-Strategie laut der Studie Vorreiter. Bei den Gemeinden und auf Bundesebene scheint eine übergeordnete Strategie weniger verbreitet zu sein. Auch bei den Vorgaben zur Einhaltung von eCH-Standards bei E-Government-Vorhaben liegen die Kantone gemäss der Studie vorne.

Social Media und SuisseID

Bereits 87 Prozent der E-Government-Verantwortlichen geben laut Studie an, dass Social Media in ihrem Kanton ein Thema ist. Bei den Gemeinden sind es 38 Prozent, Tendenz steigend. Weniger weit verbreitet scheint das Thema in den Bundesämtern zu sein. Immerhin scheinen sich dafür beim Bund die Beschränkungen in Bezug auf Social Media gelockert zu haben.

Die Anwendung der SuisseID hingegen ist noch nicht verbreitet. Die Mehrheit der befragten Mitarbeiter gibt an, keine SuisseID zu besitzen, weder privat noch beruflich. Auch die verfügbaren Anwendungen für SuisseID sind auf allen föderalen Ebenen noch wenig verbreitet.