Japans Unternehmen im Stimmungstief
Laut dem Tankan-Bericht ist die Stimmung bei japanischen Unternehmen zwar im Tief, in den kommenden Wochen erwarten sie aber eine Verbesserung der Situation.
Die Stimmung in der japanischen Wirtschaft ist im Juni deutlich eingebrochen. Dies teilt die Online-Nachrichtenagentur pressetext mit. Sie bezieht sich auf die Ergebnisse aus dem Tankan-Bericht der japanischen Notenbank.
Demnach sei der quartalsweise erscheinende gleichnamige Index, der die Stimmung grosser japanischer Unternehmen misst, auf minus 9,0 gegenüber plus 6,0 im März gesunken. Erstmals seit März 2010 würden damit die negativen Einschätzungen überwiegen.
Grund für die schlechte Stimmung sei die Verunsicherung bei den Marktteilnehmern nach den Katastrophen vom vergangenen März, wie Erwin Pollex, Asien-Experte bei der deutschen Vermögensverwaltungsgesellschaft Incam, im Gespräch mit pressetext sagte.
Schock sitzt noch tief
Der Bericht, der als einer der wichtigsten japanischen Konjunkturberichte gilt, hat erstmals in vollem Umfang die Stimmung nach der Atomkatastrophe von Fukushima im März berücksichtigt. "Dieses Ereignis sitzt immer noch ganz tief im Mark der Japaner, die nicht wissen, wie die Energieversorgung auf Dauer sichergestellt werden kann. Sie sehen einfach keine Alternative zur Atomenergie", so Pollex.
Ein Problem in diesem Zusammenhang sei laut dem Experten auch, dass die Japaner offenbar das Zepter in Technikfragen abgegeben hätten. Dies erkenne man auch daran, dass fast alle LCD-Bildschirme bereits in China hergestellt würden.
Erwartungen im Hoch
Der Bericht misst auch die Erwartungen der Firmen für die kommenden Monate und diese seien dagegen positiv: Die Mehrheit der befragten Firmen erwarte eine deutliche Verbesserung des japanischen Marktes. "Dies hängt vor allem damit zusammen, dass sich die Industrie - vor allem die Autobranche - im Juni kräftig erholen konnte", sagt Pollex.
Positiv seien auch die aktuellen Zahlen am Arbeitsmarkt: So sei die Arbeitslosenquote im Mai gegenüber dem Vormonat von 4,7 auf 4,5 Prozent zurückgegangen. Die Ausgaben der Privathaushalte seien im Mai im Jahresvergleich um 1,9 Prozent gesunken, im April habe der Rückgang allerdings noch bei 3,0 Prozent gelegen.
Börse nicht betroffen
Händlern zufolge hatte der Tankan-Bericht keinen negativen Einfluss auf das Börsengeschehen. So schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 0,5 Prozent im Plus bei 9.868 Zählern, der Topix-Index gewann 0,6 Prozent auf 853 Punkte. Auch den Börsen in Singapur, Taiwan, Korea, Hongkong und Shanghai habe der Konjunkturreport nichts anhaben können.

ETH-Spin-off Tinamu ernennt neuen CTO

Mehrwert statt Mehraufwand – wie Multi-Cloud Business-Innovation ermöglicht

OpenAI sichert sich massive Cloud-Kapazitäten von Oracle

Mobile Banking: Hätten Sie’s gerne einfach oder lieber kompliziert?

Institutionelle Investoren und Krypto – wo stehen wir wirklich?

Wieso die KI nur in Albträumen zum wahren Schrecken wird

Wie ISAE-Standards Sicherheit im Finanzsektor schaffen

Microsoft GSA – eine neue Ära für sicheren Zugriff auf Firmenressourcen

Wie die Schweiz ihre digitalen Daten besser schützen kann
