Swico ICT-Index

Der ICT-Bereich verliert weiter an Punkten

Uhr
von Chiara Binder und cka

Der ICT-Index verliert im vierten Quartal des laufenden Jahres 2 Punkte und steht bei 102 Punkten. Die meisten Segmente entwickeln sich jedoch weiterhin positiv. Unsicherheiten und ausbleibender Nutzen von neuen Technologien hinterlassen Spuren, doch die Diversifizierung stützt die Branche.

(Source: Plaifah / stock.adobe.com)
(Source: Plaifah / stock.adobe.com)

Für das vierte Quartal 2025 verliert der Swico ICT-Index um weitere 2,0 Punkte und ist nun bei 102,2 Punkten. Die meisten Segmente befinden sich aber weiterhin im Wachstumsbereich, wie der Wirtschaftsverband der ICT- und Online-Branche mitteilt. Im dritten Quartal sank der Index bereits auf 104,3 Punkte, wie Sie hier nachlesen können.

Die Stimmung des ICT-Index über die Jahre. (Source: zVg)

Die Stimmung des ICT-Index über die Jahre. (Source: zVg)

Während die ICT-Branche nicht direkt von den US-Zöllen betroffen sei, würden sie trotzdem zu Unsicherheit in der Gesamtwirtschaft führen. Dies führe wiederum dazu, dass weniger investiert und Aufträge verzögert werden, teilt der Verband mit. Geopolitische Spannungen sowie eine Konjunkturabschwächung würden gemäss Konjunkturforschungsstelle (KOF) die Erwartungen dämpfen.

Als Hoffnungsträger bleibe die KI und verspreche grosse Effizienzgewinne - bisher aber ohne Leistungsaufschwung. ICT-Anbieter seien noch auf der Suche nach Anwendungen, die ihre Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig steigern. Zugleich beeinflusse KI aber auch die Anforderungen an den Arbeitsmarkt und neue Kompetenzen sind gefragt. Laut Swico wird es schwieriger, geeignetes Personal langfristig zu halten.

Kein Wachstum bei CE

Mit 91,2 Punkten - und somit im Bereich der "Degeneration" - konnte die Branche Consumer Electronics weiterhin nicht wachsen. Swico begründet dies neben den globalen Unsicherheiten und starkem Wettbewerb mit einem Sättigungseffekt. Viele Unternehmen hätten ihre Geräte bereits erneuert, Hardware werde langlebiger und Softwareupdates würden die Nutzungsdauer verlängern. Zusätzlich sei der Franken stark und internationale Plattformen würden durch ihre Preisgestaltung den Druck weiter verstärken.

Im Branchenvergleich ist Software mit 104,5 Punkten das stärkste Segment und wird getragen von der Auftragslage und dem Umsatz. Innovation werde von KI getrieben, was jedoch den Entwicklungsdruck erhöhe und die Margen schmälere.

Mit 103,3 Punkten sind die IT-Services stabil bei Umsatz und Aufträgen, sie spüren aber den Druck durch sinkende Margen und internationale Konkurrenz. In Automatisierung und Support habe KI eine zunehmende Bedeutung.

Im Segment Consulting wurden 102,1 Punkte erzielt, wobei der Umsatz steige, aber die Auftragslage stagniere. Beim Consulting steige der Druck, konkrete KI-Lösungen zu präsentieren, um die Kundschaft zu überzeugen.

Mit 95,8 Punkten folgt die IT-Technology. Das Segment stehe durch die US-Zölle, den Fachkräftemangel und den hohen Anpassungsdruck unter Druck.

Rentabilität und Umsatz der Segmente (Source: zVg)

Rentabilität und Umsatz der Segmente. (Source: zVg)

Insgesamt zeigt der Swico ICT-Index eine resiliente Schweizer ICT-Branche in einem unsicheren Umfeld. Durch die breite Aufstellung können einige Segmente in Innovation investieren und damit die Rückgänge der schwächelnden Segmente abfedern und die Auftragslage stabil halten.

Über den Swico ICT-Index

Für den ICT-Index führt der Swico viermal jährlich eine Onlinebefragung durch, um die Stimmungslage in den Branchen ICT, CE und IPF zu erfassen. Ziel ist es, aus den Ergebnissen Prognosen zur Geschäftsentwicklung für die Unternehmen der jeweiligen Branchen abzuleiten. Auf der Skala entsprechen Werte über 100 Punkten einer positiven und Werte unter 100 Punkten einer negativen Stimmung.

 

Lesen Sie hier den Artikel zum Swico ICT-Index des dritten Quartals.

Webcode
TcqV9WJ3