Digital-Fundraising-Studie

Schweizer spenden häufiger online

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Schweizer spenden vermehrt digital. Der Anteil am gesamten Spendenaufkommen bleibt allerdings tief. Je nach Monat, Tag und Zeitpunkt variiert die Spendenbereitschaft.

(Source: drogatnev / iStock.com)
(Source: drogatnev / iStock.com)

Im vergangenen Jahr 2016 hat der Anteil der digital getätigten Spenden in der Schweiz um rund 10 Prozent zugenommen. Das ergab die Digital-Fundraising-Studie von Raisenow. Gemessen am gesamten Spendenvolumen bleiben die digitalen Spenden aber die Ausnahme. Ihr Anteil beträgt laut Studie nur 2,81 Prozent.

Auch die durchschnittliche Höhe der Spenden nahm zu, wie aus der Studie hervorgeht. Sie sei von 111 auf 125 Franken um 12 Prozent gewachsen. Mit im Schnitt 133 Franken hätten 2016 Organisationen der Entwicklungs- und Katastrophenhilfe die höchsten Spenden erhalten.

Als neue Kategorie sei in der aktuellen Studie das Spendeverhalten bei politischen Kampagnen und Initiativen untersucht worden. Hier weist die Studie eine vergleichsweise tiefe Durchschnittsspende von 76 Franken aus.

 

Verteilung der digitalen Spenden auf verschiedene Kategorien. (Source: Raisenow)

 

Zahlungsmittel bleiben stabil

Bei den verwendeten Zahlungsmitteln belegen Kreditkarten und die Postfinance Card die Spitzenplätze. Allerdings nahmen hier Spendenvolumen und die Zahl der Transaktionen ab. Wichtig bleibt auch der Einzahlungsschein. Paypal und Twint gewinnen an Gewicht, werden aber bislang aber eher ergänzend genutzt, wie es in der Studie heisst.

Generell sei die Nutzung der verschiedenen Zahlungsmittel über die Jahre stabil. Es sei kein klarer Trend für oder gegen ein einzelnes Zahlungsmittel auszumachen.

 

Der Anteil digitaler Spenden in der Schweiz nimmt zu, bleibt aber tief. (Source: Raisenow)

 

Zeitpunkt und Häufigkeit entscheidet

Von besonderer Bedeutung ist laut Studie, ob Spender als regelmässige und langfristige Geldgeber gewonnen werden können ("Retention Rate"). Hierbei sei der Zahlungsrhythmus entscheidend. Nach einem Jahr waren von den monatlichen Spendern noch 78 Prozent aktiv. Von den jährlichen Spendern waren nach einem Jahr noch 94 Prozent aktiv. Die Retentation Rate bei jährlichen Spenden sei also höher als bei monatlichen Spenden.

 

Digitales Spendenvolumen nach Monaten. (Source: Raisenow)

 

Auch der Zeitpunkt einer Spendenkampagne sei entscheidend. Die meisten digitalen Spenden machten Schweizer im vergangenen Jahr im Dezember. Der Wochentag mit dem höchsten Spendenvolumen war der Dienstag. Am grössten ist die Spendenbereitschaft jeweils am Vor- und Nachmittag, wie die Autoren der Studie herausfanden.

 

Digitales Spendenvolumen nach Tageszeiten. (Source: Raisenow)

 

Die Studie basiert nach Angaben von Raisenow auf Daten von rund 200 Schweizer Organisationen, die 2016 Transaktionen über das Unternehmen abgewickelt haben. Als digitale Spenden wurden Spenden klassifiziert, wenn sie über einen Online- oder Mobile-Kanal zustande kamen, wenn online über ein Formular gespendet wurde oder wenn die Organisation über Offline-Kanäle kommunizierte und der eigentliche Spendenvorgang online erfolgte.

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