Für strategisch wichtige Bahnhöfe

SBB planen ein ÖV-Navigationssystem

Uhr | Aktualisiert

Kunden der SBB sollen sich künftig besser am Bahnhof zurechtfinden. Zu diesem Zweck wollen die SBB laut einer Ausschreibung ein spezielles Navigationssystem lancieren. Einen Partner haben sie nun gefunden.

Die SBB rüstet Ihre Lokführer und Zugbegleiter mit Tablets und Smartphones von Samsung aus. (Quelle: SBB)
Die SBB rüstet Ihre Lokführer und Zugbegleiter mit Tablets und Smartphones von Samsung aus. (Quelle: SBB)

Die SBB suchten im Rahmen einer Ausschreibung einen Partner zur Entwicklung eines ÖV-Navigationssystems, das den Reisenden beim Ein- und Umsteigen in die verschiedenen Verkehrsmittel sowie bei der Orientierung und Suche im Bahnhof und dessen näherer Umgebung unterstützt.

Es soll laut Ausschreibung bei "strategisch wichtigen Bahnhöfen der SBB" eingesetzt werden und folgende Elemente enthalten:

• Anzeige Bahnhofplan und Perimeter Bahnhof auf dem Smartphone
• Manuelle Suche eines Ziels (Gleis, Shops, POI, Services) mit Anzeige auf dem Bahnhofplan. Zu gewünschten Shops oder Bahnhofservices sollen zusätzliche Detailinformationen wie Öffnungszeiten, Angebote, Logo, Telefonnummer und so weiter angezeigt werden
• Punktuelle Anzeige des Standorts für Ankunft und Abfahrt auf dem Bahnhofplan auf Basis der Fahrplanauskunft
• Anzeigen des Fusswegs in geeigneter Form auf dem Bahnhofplan
• Automatische Standorterkennung
• Aktive Lenkung der Kundenströme im Bahnhof

Gestern hat der Bahndienstleister Signon Schweiz aus Zürich, ein Schweizer Ableger aus der Signon-Gruppe, den Zuschlag für den Auftrag erhalten. Zehn weitere Angebote waren laut der Ausschreibung bei den SBB eingegangen. Signon gewann mit der Begründung, das wirtschaftlich günstigste Angebot geliefert zu haben.

Wie das Navigationssystem aussehen und wann es im Einsatz sein soll, klärt die Redaktion derzeit ab.

Update, 6. Juni, 13:40 Uhr: Der SBB sei es ein Anliegen, ihren Kunden in Grossbahnhöfen eine Indoor-Navigation zur Verfügung zu stellen, damit sie sich beispielsweise über Migros- oder Coop-Verkaufsstellen infomieren können, sagt Christian Ginsig, Pressesprecher der SBB, auf Anfrage. "Die Information soll aber nicht nur kommerziell sein, sondern auch aufzeigen, wo beispielsweise sanitäre Einrichtungen zu finden sind." Dabei gehe es nicht darum, die bestehende Signalisation abzulösen, sondern einen Zusatznutzen für Smartphone-Nutzer zu generieren. Ursprünglich hätte die App im Rahmen der Eröffnung der Durchmesserlinie lanciert werden sollen, doch die SBB realisierten, dass sie für die Umsetzung mehr Zeit benötigen. Es wird demnach laut Ginsig noch "ein paar Monate" dauern, bis die App verfügbar ist. Diese erste Version werde im Rahmen eines Testlaufs für den Bahnhof Zürich verfügbar sein, da es sich dabei um den grössten Bahnhof der Schweiz handelt. Ziel dieses Testlaufs sei, zu sehen, wie die App genutzt werde und welche Verbesserungen implementiert werden müssten, so Ginsig. Sollte sich herausstellen, dass die App einem wahren Bedürfnis der SBB-Kunden entspreche, würde man sie in einer späteren Phase mit der bestehenden SBB-Mobile-App verschmelzen, sie also darin integrieren oder sie an die App andocken, wie es derzeit bei der SBB.Connect-App der Fall ist. Über die Kosten des Projekts gab Ginsig keine Auskunft.

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