Beschaffungsreport 2014

Rekord bei freihändigen Vergaben des Bundes

Uhr | Aktualisiert
von David Klier

Die Schweizer Bundesverwaltung hat 2014 insgesamt 5,5 Milliarden Franken für Beschaffungen aller Art ausgegeben. Die Zahl der freihändigen Vergaben schnellte in die Höhe.

(Quelle: Rupert Ganzer/Flickr (CC BY-ND 2.0))
(Quelle: Rupert Ganzer/Flickr (CC BY-ND 2.0))

Das Bundesamt für Bauten und Logistik hat seinen Bericht über das Beschaffungscontrolling des Bundes für das Jahr 2014 vorgelegt. Demnach gaben die verschiedenen Departemente des Bundes im vergangenen Jahr insgesamt 5,5 Milliarden Franken aus.

Monatlich steckten die Departemente im Durchschnitt 458 Millionen Franken in Beschaffungsprojekte. Während das ganze Jahr über ähnliche Beträge flossen, markierte der Dezember eine Spitzmarke: 1,06 Milliarden Franken.

Zahl der freihändigen Vergaben fast verdoppelt

Am meisten bezahlte das Eidgenössische Departement für Verteidigung. Dieses gab im Schnitt monatlich rund 183 Millionen Franken aus.

Interessant ist der Blick auf die freihändigen Vergaben für Beschaffungsprojekte. 2014 kletterte deren Gesamtwert auf 1,17 Milliarden Franken. Mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr. Die Anzahl der Vergaben stieg von 378 im Jahr 2013 auf 639 im Jahr 2014.

Der Hauptgrund für die freihändigen Vergaben war die VöB Art 13 Absatz 1 lit c: technische Besonderheit und Schutz von geistigem Eigentum.

Weniger IT-Beschaffungen

Für IT-Beschaffungen gab die Bundesverwaltung insgesamt 497,4 Millionen Franken aus. Deutlich weniger als in den Jahren davor. 211,1 Millionen Franken davon entfielen auf Projekte des VBS.

Weitere 244,4 Millionen Franken flossen in IT-Entwicklung, -Beratung und -Dienstleistungen. Freihändig vergab der Bund IT-Projekte im Wert von 151,5 Millionen Franken. Der Grossteil davon waren VBS-Projekte (123,3 Millionen Franken).

Informationen zu den Lieferfirmen geheim

Knapp 90 Prozent der Gesamtausgaben für Beschaffungen tätigte der Bund in der Schweiz. Die restlichen 10 Prozent investierte der Bund in Ländern wie Deutschland (3,4 Prozent), Frankreich (0,4 Prozent), Österreich (0,4 Prozent), Israel (0,3 Prozent) und USA (0,3 Prozent). In der Liste finden sich aber auch Staaten wie Malaysia, Peru, Island oder Turkmenistan.

Die Informationen zu den 50 umsatzstärksten Lieferfirmen hält das BBL leider geheim. "Die Frage bezüglich Pflicht zu deren Offenlegung ist Bestandteil der Empfehlung des EDöB vom 23. Dezember 2013. Da diesbezüglich ein laufendes Verfahren vor dem Bundesgericht hängig ist, bitten wir um Verständnis, dass wir Ihnen diese Unterlagen nicht zur Verfügung stellen können", schreibt das BBL auf Anfrage. 

Webcode
4411