ICT Networking Party 2013

Vania Kohlis Debüt an der ICT Networking Party

Uhr | Aktualisiert

Der traditionelle Networking-Anlass fand gestern Abend im renovierten Berner Kursaal statt. 1'400 Besucher nutzten die Gelegenheit, das Who-is-Who der ICT-Branche zu treffen.

"Es gibt Menschen, die man erfinden müsste, wenn es sie nicht schon gäbe". Mit diesen Worten, die dem ICT-Urgestein Fritz Sutter galten, eröffnete Vania Kohli gestern Abend die ICT-Networking-Party im umgebauten Berner Kursaal.

Kohli ist nach zehn Jahren in die Fussstapfen von Sutter getreten und hat den traditionellen ICT-Anlass heuer zum ersten Mal organisiert. 1'400 Besucher nutzten die Gelegenheit zum Networking, Feiern und Diskutieren. Nebst 18 Vertretern des National- und Ständerates und der Behörden war das Who-is-Who der ICT-Branche anzutreffen.

Von Haien und Physikern

Auch für Unterhaltung hatte Kohli gesorgt. Nebst Ruedi Noser waren zwei Frauen als Referentinnen geladen, vielleicht als Gegengewicht zum männerlastigen Publikum. Sonja Buholzer, Autorin von "Die Frau im Haifischbecken" zog in ihrem Vortrag Parallelen zum Tauchen mit Haien und dem Management von Unternehmen. Auge in Auge mit einem Hai, so Buholzer, relativiere sich vieles, vor allem die eigene Autorität.

Felicitas Pauss, Physikerin und Mathematikerin an der ETH, unterhielt die Zuschauer daraufhin mit einem kurzweiligen Vortrag zur Physik als Wissenschaft und zum Hype um das Higgs-Teilchen – dessen Existenz übrigens noch nicht wissenschaftlich bewiesen sei.

Nicht alle drei Referenten stiessen bei den Zuhörern auf gleich viel Gegenliebe. Sonja Buholzer schien den meisten Männern nicht ganz geheuer gewesen zu sein. Zumindest waren in den Reihen viele kritische Kommentare zu vernehmen. Pauss hingegen gewann mit ihrem feinen Humor wohl eher die Sympathien. Und Ruedi Noser? Er dürfte nach seinem gestrigen Auftritt einige Kommentare zu hören bekommen haben. Er kam zu spät, wirkte verwirrt und war überhaupt nicht bei der Sache.

Feines Essen, schlechte Komik

Das Essen war wie immer einfach – aber dennoch sehr gelungen. Unter dem Motto "Dürüm Sürpriz" konnten die Gäste zwischen Poulet-, Kalbs- und Vegi-Dürüm sowie verschiedenen Salaten auswählen. Anschliessend gab es Kaffee und Dessert – Vermicelles und andere Köstlichkeiten standen zur Auswahl.

Nach dem gastronomischen Teil des Abends war Claudio Zuccolini als Komiker geladen. Ob seine markigen Sprüche, die teilweise unter die Gürtellinie fielen, allerdings gut angekommen sind, ist fraglich. Zumindest bei den weiblichen Zuschauern dürfte er nicht viele Punkte gesammelt haben.

Kohli indes, die die Zuschauer durch den Abend führte, wirkte angespannt. Sie bekundete Mühe, die Masse der Zuschauer jeweils zum Schweigen zu bringen – was auch verständlich ist. Sie versuchte es schliesslich mit Pfeifen, was einigermassen effektiv war. Vielleicht wäre ihr das nächste Mal geholfen, wenn sie wieder Sutters traditionelle Kuhglocke mitbringen würde – oder ein anderes imposantes Accessoire, zum Beispiel eine Trommel.