ICT-Aussenhandelsstudie

Exportgut IT-Services

Uhr | Aktualisiert
von George Sarpong

ICT-Switzerland und IWSB haben am CNO-Panel 2015 in Bern eine grossangelegte Studie zur Exportkraft der Schweizer ICT-Wirtschaft vorgestellt. Die Studie zeigt klar, wie die Branche vom Handelspartner EU abhängt.

Anlässlich des diesjährigen CNO-Panels in Bern hat der Branchenverband ICT-Switzerland eine ausführliche Studie zur Exportkraft der Schweizer ICT-Wirtschaft präsentiert. Durchgeführt wurde die "Aussenhandelsstudie für das Jahr 2014" vom privat geführten Institut für Wirtschaftsstudien Basel (IWSB), das sich auf Zahlen vom Bundesamt für Statistik stützt.

Schweizer Unternehmen haben im vergangenen Jahr für 18 Milliarden Franken ICT-Güter und Dienstleistungen exportiert. Besonders der Dienstleistungsbereich verzeichnete gegenüber dem Vorjahr einen grossen Zuwachs, wie ICT-Switzerland und IWSB betonen. Das Geschäft mit Services stieg um 14 Prozent auf 11,6 Milliarden Franken .

Drei Segmente stachen besonders hervor: der Handel mit Computerdiensten (7,6 Milliarden Franken), Telekommunikationsservices (2,3 Milliarden Franken) und Informationsangeboten (1,6 Milliarden Franken). ICT-Dienste bilden laut Studie die fünftwichtigste Dienstleistungsexportgruppe der Schweiz. ICT-Services seien fast doppelt so bedeutend wie der Export von Versicherungsdiensten (6,5 Mrd. Franken), betonen die Autoren.

Hohe Abhängigkeit vom europäischen Markt

Die meisten Produkte und Dienstleistungen im ICT-Sektor werden an Kunden in der EU ausgeliefert. Mit einem Anteil von 61 Prozent ist die EU wichtigster Handelspartner der Schweizer ICT-Branche.

Insgesamt bezogen europäische Kunden Produkte und Services von Schweizer Anbietern im Wert von 7,035 Milliarden Franken. Die grössten Abnehmer finden sich in Deutschland (2,4 Milliarden Franken) und Grossbritannien (654 Millionen Franken). Dahinter folgt das Nachbarland Frankreich, wo Waren und Dienstleistungen im Wert von 654 Millionen Franken exportiert wurden.

Nach Europa bilden die Länder des amerikanischen Kontinents die bedeutendste Absatzregion mit einem Anteil von 24 Prozent. An den Märkten Asiens erzielten die exportierenden Unternehmen 11 Prozent ihrer Umsätze.

Weniger Güter exportiert

Im Vergleich zu den Dienstleistungen schneidet der Güterexport im ICT-Umfeld schlecht ab. Dieser sei im Vergleich zu den Services seit Jahren rückläufig, schreiben die Analysten.

Im vergangenen Jahr sank der Export von IT-Gütern um 2,5 Prozent auf 6,6 Milliarden Franken. Im Vergleichsjahr 2008 führten Schweizer Anbieter noch Waren im Wert von 8,1 Milliarden Franken aus.

Handelsbilanz von ICT-Dienstleistung ausgeglichener

Der ICT-Nettoexport (Export minus Import) ist sowohl bei den ICT-Gütern als auch den ICT-Dienstleistungen insgesamt negativ. Für 2014 beträgt die Handelsbilanz bei den ICT-Gütern Minus 5,8 Milliarden Franken. Bei den Dienstleistungen waren es im vergangenen Jahr Minus 1,1 Milliarden Franken).

Im letzten Jahr sei die Dienstleistungshandelsbilanz der Schweiz noch ausgeglichen gewesen. Die Ausnahme war der amerikanische Markt. Hier lag die Bilanz im Minus. Die Autoren werten dies als eine Zunahme der Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz im ICT-Umfeld.

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