Merkwürdiges aus dem Web

Schlaue Linsen, VR für die Kühe und Putin gegen Hundehäufchen

Uhr

CE- und IT-Welt fördern immer wieder Erstaunliches und Kurioses zutage, das zum Schmunzeln anregt. Die seltsamsten Kurznews immer in der Rubrik "Curiosities". Gute Unterhaltung!

(Source: iStock.com)
(Source: iStock.com)

Ich sehe was, was du nicht siehst und es stinkt

jor. Virtual Reality ohne Brille – das verspricht das Start-up Mojo Vision mit seiner smarten Kontaktlinse. Sie soll den Trägern "Superkräfte verleihen", wie der Hersteller gemäss "Der Standard" an der CES in Las Vegas herumposaunte. Die Idee: Der Träger guckt durch die Welt und bekommt von der Linse alle möglichen Informationen über das Gesehene angezeigt. Zum Beispiel Fitnessdaten beim Sport oder Wegbeschreibungen, um sich in der Dunkelheit zurechtzufinden. Vielleicht sogar die Anzahl Kalorien im Cheeseburger. Oder das tatsächliche Alter, die Schneuzgewohnheiten oder die durchschnittliche Flatulenzfrequenz des Tinder-Dates. Ziel des Herstellers sei es, sich als Nachfolger von Google-Glass zu etablieren. Also viel Wirbel in den Medien zu erzeugen, sich bei Datenschützern und Konsumenten unbeliebt zu machen und letztlich in der Mülltonne für schlecht durchdachte Geschäftsideen zu landen.

Graues Haar, Patientenglück

osc. Glaubt man den Trendanalysen und Marketing-Broschüren von E-Health- und Robotik-Anbietern, ist das Spital auf dem besten Weg in die durchautomatisierte Gesundheitsfabrik. Doch die Medizin-Utopisten haben die Rechnung ohne den guten ­alten, nicht unbedingt IT-affinen Onkel Doktor gemacht, wie es in einer Studie im "Swiss Medical Weekly" heisst. Die Autoren wollten eruieren, welchen Einfluss das äussere Erscheinungsbild des Arztes auf die wahrgenommene und tatsächliche Qualität der Behandlung hat. Das Ergebnis: Patienten von grauhaarigen Ärzten haben im Spital eine leicht geringere Sterberate. Woran das genau liege, das müsse noch untersucht werden. Allerdings gibt es einen Hoffnungsschimmer für die Robotermedizin. Auf die wahrgenommene Versorgungsqualität, also ob die Patienten dem Arzt eine gute Behandlung zutrauten, hatte das Aussehen keinen Einfluss.

Blühende Landschaften

osc. Im Winter Kuh zu sein, ist wahrlich kein Zuckerschlecken. Beengt steht man den lieben langen Tag im Stall. Man läuft ständig Gefahr, in einen Fladen zu treten. Und dann dieses unablässige Gesumme der zahllosen Fliegen, die einem um den behornten Schädel sausen. Kein Wunder, dass da die Leistung als Milchlieferantin abnimmt. Das russische Landwirtschaftsministerium will dem mit Virtual Reality (VR) Abhilfe schaffen. Auf einem Test-Bauernhof in der Nähe von Moskau werden laut "Spiegel" eigens auf Kuhköpfe angepasste VR-Brillen getestet. Sie sollen dem Rindvieh grüne Wiesen statt düstere Ställe vorgaukeln und so den Milch-Output steigern. Erste Tests hätten bereits Erfolge gezeitigt.

Endlich in der Zukunft angekommen

mbr. Wer sich schon immer mal von einem Roboter das Essen aufs Zimmer bringen lassen wollte, der kann jetzt in Hangzhou ins Flyzoo Hotel einchecken. Die futuristische Bleibe des E-Commerce-Unternehmens Alibaba bietet dem menschenscheuen Besucher eine Zuflucht, dessen Aufenthalt sich gänzlich per App koordinieren lässt, wie der "Tagesspiegel" schreibt. Einchecken, Handtuch verlangen, Bezahlen – ein Lächeln in die Kamera reicht. Per Gesichtsscan lässt sich dann sogar die Hoteltür öffnen. Der intelligente Lautsprecher "Tmall Genie" soll dem Gast per Sprachsteuerung sämtliche Wünsche erfüllen. Mit der internationalen Hotelkette Marriott habe Alibaba bereits eine Kooperation geschlossen und begonnen, Hotelzimmer mit intelligenten Lautsprechern auszustatten, denn wer braucht schon Menschenkontakt ... Willkommen im Hotel der Zukunft.

Putin im Kampf gegen die Hundehaufen

sma. Zensur und das Internet gehen in Russland Hand in Hand. Das musste zuletzt auch das Bildportal Shutterstock feststellen. Die Seite landete nämlich auf der schwarzen Liste der staatlichen Medienaufsicht Roskomnadzor und war somit für russische IP-Adressen gesperrt, wie "Heise Online" berichtet. Der Grund waren mehrere Bilder eines Hundekothaufens mit einer winzigen russischen Flagge darin. Die Beleidigung staatlicher Symbole ist nämlich seit März 2019 auf Anordnung von Präsident Wladimir Putin verboten. Shutterstock reagierte umgehend und knickte vor der Autokratie ein. Die Bilder des Users aus der lettischen Hauptstadt Riga finden sich nicht mehr auf der Seite. Nicht auszudenken, was passiert, wenn jemand eine grössere russische Flagge in einen Elefantenhaufen platziert.

Webcode
DPF8_168671