Swiss Big Data User Group

Big-Data-Anwendergruppe nimmt Fahrt auf

Uhr | Aktualisiert
von Simon Zaugg

In diesem Frühjahr hat ein Team rund um den Big-Data-Spezialisten Christian Gügi eine Schweizer Anwendergruppe gegründet. Gügi hat der Netzwoche verraten, was er mit der "Swiss Big Data User Group" für Pläne hat.

Christian Gügi, Softwarearchitekt bei Sentric, ist Mitgründer der "Swiss Big Data User Group".
Christian Gügi, Softwarearchitekt bei Sentric, ist Mitgründer der "Swiss Big Data User Group".

Für Big-Data-Anwender gibt es seit wenigen Monaten eine Schweizer Anwendergruppe, die "Swiss Big Data User Group". Gründer ist Christian Gügi, Softwarearchitekt beim Big-Data-Spezialisten Sentric.

Das Unternehmen entstand Anfang dieses Jahres als Spin-off des Social-Media-Monitoring-Anbieters Memo News, bei dem er zuvor tätig war und das seine Lösung auf der Basis von Hadoop und HBase realisiert hat (die Netzwoche berichtete).

Inspiration an der Hadoop-World

Gügi, der sich laut eigenen Angaben seit mehreren Jahren sehr intensiv mit Big-Data-Techniken auseinandersetzt, hatte immer häufiger das Bedürfnis, sich mit anderen Experten zum Thema auszutauschen. Doch Anwendergruppen suchte er in der Schweiz vergeblich. In Europa seien ihm nur regionale Gruppen in einzelnen Ländern wie etwa den Niederlanden bekannt.

Deshalb kamen er und einige Mitstreiter auf die Idee, selbst eine Anwendergruppe in der Schweiz ins Leben zu rufen. Weiter dazu inspiriert wurde er an einem HBase-Community-Meeting an der Hadoop-World in New York im vergangenen November. "So etwas wollen wir auch in der Schweiz aufziehen", sagten sich Gügi und seine Mitstreiter damals.

Nicht nur für Techies

Dann wurde die Idee konkreter: Man will sich in regelmässigen Abständen in lockerer Atmosphäre treffen und die Talks sollen nutzergetrieben und nicht kommerziell aufgezogen sein. Das erste Treffen der Anwendergruppe fand schliesslich im vergangenen Mai an der ETH Zürich statt. Geboten wurden den rund 45 Teilnehmern vier Vorträge zu je 15 Minuten mit Frage- und Antwortrunde und der anschliessenden Möglichkeit zum Networking.

Gekommen seien indes nicht ausschliesslich Techies und Entwickler, so Gügi, sondern auch Sales- und Marketing-Fachleute, die sich über das Thema informieren wollten. Der Grund leuchtet ein: "Es geht bei unseren Anlässen nicht nur um technische Fragen, sondern vor allem darum, konkrete Anwendungsbeispiele und Business-Cases aufzuzeigen." Wichtig sei es auch, darüber zu sprechen, was man nicht machen sollte. "Trotz aller Begeisterung für die neuen Techniken kann man damit nicht alle Probleme lösen."

Referenten gesucht

Nicht nur Fachleute verschiedener Sachgebiete will Gügi ansprechen, sondern auch verschiedene Branchen. Bei den beiden bisherigen Veranstaltungen sei es ein bunter Mix gewesen. So seien Fachleute aus der Banken- und Versicherungsbranche ebenso wie Entwickler aus IT-Anbieterunternehmen anwesend gewesen. Obwohl die ersten drei Treffen in Zürich stattgefunden haben, soll es auch bei den Lokalitäten künftig Abwechslung geben. "Wir sind durchaus offen, bei Gelegenheit auch in Basel, Bern oder Fribourg einen Anlass zu organisieren."

84 Mitglieder zählt die "Swiss Big Data User Group" bis jetzt. Interessierte können sich auf der Website bigdata-usergroup.ch über geplante Aktivitäten informieren. Gügi sucht dort regelmässig Referenten für kommende Veranstaltungen. Er erwartet, dass sich Unternehmen künftig verstärkt von sich aus melden und ihr Anwendungsbeispiel aufzeigen und Fragen dazu diskutieren möchten. Noch läuft es indes nicht von selbst. "Viele Unternehmen machen zwar etwas mit Big Data, aber sprechen nicht darüber. Die einen sind vielleicht noch nicht so weit, andere dürfen noch nichts sagen."

Etwas weiter bei der Anwendung neuer Techniken ist man gemeinhin in den USA. Das gilt auch für den Bereich Big Data. Gügi freut sich deshalb bereits jetzt auf die diesjährige Hadoop-World im Oktober in New York, die neu gemeinsam mit der Big-Data-Veranstaltung Strata Conference von O’Reilly abgehalten wird.

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