ERP-Software

Die Details zu den Änderungen an Sage 200

Uhr | Aktualisiert
von George Sarpong

C# statt C++, zentralisierte Wartung ohne kostenpflichtige Metaframe-Produkte und Datenzugriff via Mobile Devices: Bis 2013 will Sage seine ERP-Software für mittelgrosse Unternehmen, Sage 200, rundum erneuern.

Jean-Jacques Suter, Geschäftsführer von Sage Schweiz. (Quelle: Nique Nager)
Jean-Jacques Suter, Geschäftsführer von Sage Schweiz. (Quelle: Nique Nager)

Sage hat diese Woche angekündigt seine ERP-Software Sage 200 bis 2013 auf eine "neue technologische Plattform" zu überführen. Mit der Überarbeitung reagiere das Unternehmen auf Kundenwünsche bezüglich Features wie Wartung, Bedienung, Web-Tauglichkeit und Datenaustausch. Auch soll die überarbeitete Lösung vollumfänglich SaaS-fähig sein. Ein "neues und topmodernes Look & Feel" bringe weitere Vorteile. Kunden würden von den Anpassungen kaum tangiert, weil keine Datenmigrationen nötig seien. Partnern eröffneten sich hingegen mit der Weiterentwicklung neue Perspektiven, verspricht das Schweizer Softwarehaus.

In der neuen Version von Sage 200 werde Zero-Deployment, also der Zugriff der Clients ohne zusätzliche Installation oder Konfiguration möglich sein. Desweiteren seien dezentrale Zugriffe auf Daten und Systemteile möglich, um beispielsweise Spesen- und Absenzprozesse, sogenannte Manager Self Services beziehungsweise Employee Self Services, künftig effizienter zu gestalten.

Bessere Einbindung von Drittsystemen

Ein weiterer Wunsch seitens der Unternehmen sei die einfache und kostengünstige Anbindung von Drittsystemen, was Sage mit der künftigen Plattform noch besser umsetzen will. Dies komme auch den Sage Lösungspartnern zugute, denn mit der geplanten Plattform bestehe die Möglichkeit, die Sage-200-Module Finanz und Personal mit der ERP-Software ERP X3 zu kombinieren. "Die Reaktionen des Marktes und unserer Partner zeigen, dass hier ein echtes Bedürfnis besteht und sich für uns neue Marktchancen eröffnen", erklärte Jean-Jaques Suter, Geschäftsführer von Sage Schweiz. Im Gespräch nennt er weitere Details zum Umbau von Sage 200:

Worauf basiert Sage 200 in seiner heutigen Form?

Jean-Jaques Suter: Sage 200 ist auf der Client- / Server-Architektur aufgebaut. Als Datenbank wird MSSQL-Server verwendet. Die Applikations- und Präsentationsschicht basieren auf C++ beziehungsweise MFC.

Wie wird die neue technische Plattform von Sage 200 aussehen?

Auf der Version 2013 von Sage 200 wird die Logik auf einem Applikationsserver betrieben. In der Präsentationsschicht wird WFC eingesetzt. Die Datenbank und deren Zugriff mit Stored Procedures und das Reporting mit Crystal Reports bleiben unverändert.

Und auf welcher Sprache wird Sage 200 künftig basieren?

Die Applikations- und Präsentationsschicht basieren heute auf C++ bzw. MFC. Die neue Basis wird C# sein.

In der Pressemitteilung schreiben Sie, dass Sage 200 künftig Anforderungen gerecht werde, wie der zentralisierten Wartung oder dem sicheren Datenzugriff. Das ist ja heute auch schon möglich. Was genau ändert sich?

Der sichere Zugriff war bisher via Stored Procedure gewährleistet. Auch die zentralisierte Wartung über Metaframe-Umgebungen wie beispielsweise Citrix oder Windows Terminal Server und die automatisierte Software-Verteilung konnten bisher realisiert werden. Mit der Version 2013 besteht neu die Möglichkeit der zentralisierten Wartung ohne kostenpflichtige Metaframe-Produkte.

Welche weiteren technischen Vorteile wird das künftige Sage 200 bringen?

Zu den weiteren Vorteilen werden zählen: Zugriff via Web und Mobile Devices, Performance-Verbesserungen durch neue Komponenten, schnellere Entwicklungszeiten für weitere Funktionen und Kundenanforderungen sowie Web-Services für verschiedene Anbindungen.

Was ändert sich bei den Anbindungsmöglichkeiten von Sage 200 in Bezug auf Drittsysteme?

Bereits heute steht eine standardisierte und Update-fähige API-Umgebung zur Verfügung. Diese API wird künftig zusätzlich auch als Web-Service angeboten.

Welches sind die am meisten nachgefragten Drittsysteme die Kunden an Sage 200 anbinden möchten?

ERP-, Zeiterfassungs- und Archivierungssysteme, aber auch Pensionskassenlösungen sind gefragt.

Was verstehen Sie unter "topmodernem Look and Feel"?

Die Präsentationsschicht wird dank WFC mit den "modernsten" Controls realisiert, wobei die Ergonomie im Hauptfokus bestehen bleibt.

Welche neuen Möglichkeiten werden sich mit dem künftigen Sage 200 für Reseller und Systemintegratoren ergeben?

Reseller und Systemintegratoren erhalten die Sicherheit, dass sie ihr Business über die nächsten 10 Jahre mit Sage 200 weiterhin erfolgreich weiterführen können, da das erworbene Know-how ihrer Mitarbeitenden weiterhin voll genutzt werden kann. Durch den Ausbau auf Web-Services lassen sich für unsere Vertriebspartner zudem Anbindungen noch einfacher und effizienter realisieren.