Schadsoftware

DNS Changer: Ab heute kein Internet-Zugang mehr für betroffene Rechner

Uhr | Aktualisiert
von Miriam Kalunder und Janine Aegerter

Rund 400 Schweizer PCs sind noch immer mit dem DNS Changer infiziert. Ihnen wird heute der Zugang zum Internet gekappt - vorausgesetzt, sie greifen nicht direkt über IP-Adressen aufs Internet zu.

Im Auftrag des FBI werden heute die DNS-Server abgestellt, die den vom DNS-Changer betroffenen Rechnern in den letzten Monaten den Zugang zum Internet gewährt hatten. Die betroffenen Server sollten ursprünglich im März definitiv abgeschaltet werden. Weil noch immer sehr viele Rechner betroffen waren, wurde die Abschaltung erneut verschoben. 

Diese aufgeschobene Frist läuft heute Montag definitiv aus, wie die Melde- und Analysestelle Informationssicherung MELANI mitteilt. Als Folge der Abschaltung von heute Montag werden infizierte Computer keine Domänen mehr auflösen können. Dies wiederum führt dazu, dass die betroffenen Nutzer keine Webseiten mehr aufrufen können, solange sie nicht direkt über eine IP-Adresse auf eine Website zugreifen. Die Stiftung SWITCH hat deshalb einen Online-Test bereitgestellt, mit dessen Hilfe Nutzer ihren Computer überprüfen können.

Umleitung auf kriminelle Seiten

Bei einer Infektion mit der Schadsoftware "DNS-Changer" wird auf einem betroffenen Computer das DNS-System so manipuliert, dass der Webbrowser die Benutzer bei Abfrage von populären Webseiten unbemerkt auf manipulierte Seiten der Kriminellen umgeleitet hat. Nach der Verhaftung der Kriminellen im November 2011 wurden die manipulierten DNS-Server durch korrekt arbeitende, im Auftrag vom FBI betriebene DNS-Server ersetzt, damit keine weiteren Manipulationen mehr möglich sind und somit keine weiteren Rechner infiziert werden konnten.

Dennoch gibt es laut Spiegel online noch heute Hunderttausende von Rechnern, die mit dem DNS-Changer befallen sind. Das Gros der infizierten Rechner dürfte sich zwar noch immer in den USA befinden, das Problem besteht aber auch in der Schweiz. Gemäss Switch sind gegen 400 Geräte in der Schweiz noch immer von dem Schädling befallen.