Live aus San Francisco: Oracle kleidet sich in Grün und sieht in Europa Wachstumspotenzial
„If you’re going to San Francisco be sure to wear some flowers in your hair“, sang Scott McKenzie im Sommer der Liebe 1967. Nun ist die grosse Hippie-Ära zwar auch in San Francisco längst vorbei, doch der Geist der Blumenkinder scheint inzwischen das nahe gelegene Silicon Valley und die ganze IT-Branche angesteckt zu haben: Jeder Hardware-Hersteller oder IT-Dienstleiter hat heute etwas zum Thema „Green-IT“ zu sagen. Schwer damit, sich als grünes Unternehmen darzustellen, tun sich hingegen die Software-Firmen.
Doch von solchen Kleinigkeiten lässt sich eine Oracle nicht beirren: Flugs haben die Kalifornier für die Open World 2008 den Begriff „Green Conference“ erfunden. So wurden eine Vielzahl der abgegebenen Konferenzmaterialien (Taschen, Notizbücher, Kugelschreiber etc.) und sogar die Teppiche aus recyceltem Material hergestellt, während die Getränkebecher und Lunchverpackungen aus kompostierbarem Material bestehen. Die Besucher erhielten zudem Wasserflaschen, die sie nach Belieben an Wasserdispensern auffüllen können. Und für den Transport zwischen den verschiedenen Locations werden ökofreundliche Fahrzeuge eingesetzt.
Wem das nun noch immer nicht reicht, der kann mit einem Standvelo selbst den Strom für seinen Laptop oder sein Handy erzeugen: Eine Viertelstunde strampeln gibt dem mobilen Computer Saft für eine Stunde, einem Handy gar für fünf Stunden. Und schliesslich, so Marketingchefin Judy Sim, habe Oracle mit der Reduktion des gedruckten Konferenzkatalogs von 400 auf 140 Seiten und der Umstellung auf Recyclingpapier 965 Bäumen das Leben gerettet.
Kaum im grünen Bereich und in keinster Weise rosig stellt sich derzeit bekanntermassen die Lage an den internationalen und insbesondere den amerikanischen Finanzmärkten dar. Der Umsatzrückgang bei den Applikationslizenzen in Oracles letztem Geschäftsquartal nährte deshalb Sorgen, es könnte sich um erste Auswirkungen der Krise auf die Einnahmen handeln. In Europa betrug der Rückgang ganze 23 Prozent. Alles kein Grund zur Sorge, sagte Oracles Emea-Chef Sergio Giacoletto in San Francisco vor den versammelten europäischen Medien. Der Umsatzrückgang sei nichts Besonderes, es handle sich um ein traditionell verhaltenes Quartal im Oracle-Geschäftsjahr: „Ein Quartal macht noch kein Jahr!“ Oracle habe mit dem am stärksten von der Krise betroffenen Investment-Banking wenig zu tun, und die anderen Bankingbereiche seien bisher noch kaum betroffen. Hier würden noch immer neue Geschäfte abgeschlossen.
Gelegenheit für zukünftiges Wachstum in Europa sieht Giacoletto in den Märkten für Energieversorger und Versicherungen. Während bei Letzteren oft noch Legacy-Systeme im Einsatz stünden, würde der Markt für Erstere derzeit umfassende Umwälzungen erfahren. Die SAP-Hochburg Energieversorger will Oracle in Europa gemeinsam mit seinen Beratungspartnern Logica und Capgemini angehen.
Neues Business erhofft sich Giacoletto auch von den Firmenübernahmen der letzten Jahre. Manche der betroffenen Produkte seien davor in Europa nicht erhältlich gewesen. Mit Oracles Vetriebsmacht dürfte sich das in vielen Fällen bald ändern. Immerhin hat Oracle inzwischen weit über 40 Firmen geschluckt – so viele, dass selbst Giacoletto mittlerweile die Journalisten nach den betreffenden Firmennamen fragen muss.
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