Barrierefreiheit

Mehr Lesevergnügen für blinde Anwender

Uhr | Aktualisiert
von Janine Aegerter

Der Open Source Screenreader NVDA soll weiterentwickelt werden, damit er blinden und sehbehinderten Anwendern den Zugang zu barrierefreien PDF-Dokumenten vereinfacht.

Die Stiftung "Zugang für alle" will sich zusammen mit der Organisation NV Access und der PDF Association verstärkt für den barrierefreien Zugang zu PDF-Dokumenten einsetzen. Ziel der Zusammenarbeit ist es, die Weiterentwicklung des Open Source Screenreaders NVDA zu fördern. NVDA ermöglicht es blinden oder sehbehinderten Personen, PDF-Dokumente zu lesen – solange diese barrierefrei sind. Die Zusammenarbeit der drei Organisationen soll eine Bündelung von Know-How, Ressourcen und Erfahrungen ermöglichen, wie die Stiftung "Zugang für alle" in einer Medienmitteilung schreibt.

Hohe Anforderungen an Screenreader

Eine Zusammenarbeit macht Sinn, da die Entwicklung eines Screenreaders nicht gerade trivial ist. Es gebe zahlreiche Möglichkeiten, ein PDF zu erstellen und mit Strukturinformationen zu versehen, dementsprechend seien die Anforderungen an einen Screenreader entsprechend hoch, wenn es darum gehe, die Inhalte eines PDFs korrekt zu interpretieren, schreibt "Zugang für alle" weiter. Die Organisation NV Access, die Entwicklerin des Screenreaders "NVDA", will demnach den Screenreader so weiterentwickeln, dass er mit dem ISO-Standard für Barrierefreiheit konform ist und die entsprechenden Spezifikationen innerhalb von barrierefreien PDF-Dokumenten korrekt wiedergeben kann.

Wie Markus Riesch, Geschäftsführer der Stiftung "Zugang für allle", erklärt, werde NVDA weltweit genutzt und sei in Europa und auch in der Schweiz sicher der beliebteste Open-Source-Screenreader. "Es gibt natürlich auch kommerzielle Produkte, 'Jaws' beispielsweise", so Riesch. Bei kommerziellen Produkten seien aber die Lizenzgebühren sehr hoch.

Die PDF Association verfolgt das Ziel, Hersteller von PDF‐Anwendungen und Organisationen, die PDFs bereitstellen, mit Informationen und Ressourcen zum Thema PDF zu versorgen. Die Schweizerische Stiftung "Zugang für alle" wiederum setzt sich für eine behindertengerechte Technologienutzung ein.