"Microsoft verweilt nicht, um auf Nokia zu warten"

Nokia: Weitere 3500 Jobs sind weg

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Nokia kriselt weiter und schliesst ein Werk im rumänischen Cluj.

Der Handy-Hersteller Nokia hat angekündigt, sein Werk in Cluj mit 2200 Beschäftigten bis Ende Jahr zu schliessen. 2008 hatte Nokia die Produktion von Bochum nach Rumänien verlegt und sich Kostenvorteile erhofft. Genau dieses Werk steht aber nun vor dem Aus.

Damit nicht genug: Auch in seiner Navigationssparte will Nokia Stellen abbauen. 1300 Arbeitsplätze werden gestrichen. Viele der Mitarbeiter wurden Nokia 2007 durch die milliardenschweren Übernahme von Navteq angegliedert. Auch diese müssen nun um ihren Job fürchten.

ICT-Analyst Craig Cartier von Frost & Sullivan kommentiert die Ankündigung wie folgt: „Während Nokia sich voll und ganz auf Windows konzentriert, erwidert Microsoft diese Sympathie nicht unbedingt. Microsoft verweilt nicht, um auf Nokia zu warten."

Erst vor zwei Wochen habe AT&T in den USA seine Launch-Partner – HTC und Samsung – für die Mango-Auslieferung von Windows Phone 7 angekündigt. Nokia sei als Partner nicht genannt worden, so Cartier.

"Nokia hatte schon immer Schwierigkeiten, sich auf dem US-Markt zu positionieren, eine Sorge, die die Verbindung mit Microsoft nun aus dem Weg räumen sollte. Zum jetzigen Zeitpunkt scheint es allerdings, als bliebe diese heilbringende Partnerschaft nur eine Hoffnung für die Zukunft, da diese Marktentwicklung die Frage aufwirft, ob es Nokia seine Versprechungen halten und es schaffen wird, Windows Smart Phones auf den Markt zu bringen, bevor die kritische Verkaufsphase am Ende des Jahres beginnt. Falls nicht, wird dies nicht die letzte Verkündung von Arbeitsplatzkürzungen aus Espoo sein."