Für Word und Powerpoint

Plug-ins für barrierefreie PDF-Dokumente entwickelt

Uhr | Aktualisiert

PDF-Dokumente stellen bei der Umsetzung von Accessibility-Richtlinien besonders hohe Hürden dar. Zwei neue Plug-ins sollen nun Abhilfe schaffen.

Wissenschaftler des Institutes für angewandte Informationstechnologie der ZHAW School of Engineering (Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften) haben zwei neue Accessibility Plug-ins für Word und Powerpoint entwickelt. Diese sollen helfen, Barrieren bereits bei der Erstellung der Word- und Powerpoint-Dokumente zu entdecken und dann einfach und ohne spezielle Kenntnisse zu entfernen.

Sind alle wesentlichen Hürden beseitigt, können aus den Word- oder Powerpoint-Dokumenten barrierefreie PDF-Dokumente erstellt werden, wie die ZHAW in einer Mitteilung schreibt. Dadurch sollen die Dokumente auch für sehbehinderte oder blinde Menschen mittels einem Hilfsmittel wie einem Screen Reader lesbar sein.

Für Word und Powerpoint

Die Plug-ins wurden für die Credit Suisse im Rahmen ihrer Accessibility-Initiative entwickelt, wie die ZHAW weiter schreibt. Sie stehen in vier Sprachen (D/E/F/I) für Microsoft Word und Powerpoint 2010 zur Verfügung. Alireza Darvishy, der laut ZHAW bereits Pionierarbeit bei der Einführung der ersten "sprechenden" Bankomaten oder des barrierefreien Online-Bankings für die Credit Suisse geleistet hat, begleitete das Projekt.

Darvishy ist überzeugt, dass sich die Plug-ins mit dem Interesse der Wirtschaft decken. Word und Powerpoint seien die zwei Office-Instrumente, die derzeit im Berufsleben am meisten gebraucht würden, erklärt er auf Anfrage. Ein Plug-in für Excel existiere derzeit nicht.

Alternative zu Adobe

Die Plug-ins bieten eine Alternative zum lizenzpflichtigen Adobe Acrobat Professional, der schon seit längerem die Möglichkeit bietet, PDF-Dokumente barriereferei zu gestalten. Denn diese stellen bei der Umsetzung von Accessibility-Richtlinien besonders hohe Hürden dar. Vor allem PDF-Dokumente, die verhältnismässig kompliziert aufgebaut und nicht nur einfach von links oben nach rechts unten lesbar sind, erfordern einen gewissen Arbeitsaufwand, will man sie barrierefrei gestalten.