Wikileaks, Postfinance und der Bundesrat

Postfinance kämpft mit erhöhter Serverkapazität gegen DDoS-Attacken

Uhr | Aktualisiert

Mit erhöhter Serverkapazität will Postfinance seine Website wieder online bringen. In der Zwischenzeit hat die Piratenpartei den Bundesrat in einem offenen Brief dazu aufgefordert, ein Asyl für Julian Assange zu prüfen.

Postfinance.ch steht weiter unter Beschuss. Mehrere Informatiker sollen an der Behebung des Problems arbeiten. Momentan sei man gerade daran, die Serverkapazität auszubauen, um wieder einen normalen Zugriff auf die Internetseite zu ermöglichen. Dies hat Postfinance-Sprecher Marc Andrey gegenüber der Aargauer Zeitung verlauten lassen.

Gestartet wurde der Hackerangriff am Montagabend, nachdem die Aktivistengruppe Anonymous dazu aufgerufen hatte, eine DDoS-Attacke gegen postfinance.ch auszuführen. Grund dafür war die Schliessung eines Postfinance-Kontos von Julian Assanges.

Operation Payback

Auf @Anon_Operation (Twitter) haben die Aktivisten soeben verlauten lassen: "Die Gruppe, welche die Seite der Schweizer Bank hackte, hat nun auch Mastercard vom Netz genommen."

Mit einem Seitenhieb auf den bekannten Werbeslogan von Mastercard übernehmen die Web-Chaoten nochmals die Verantwortung für die Angriffe: "There are some things Wikileaks can't do. For everything else, there's Operation Payback."

Offener Brief an den Bundesrat

Die Piratenpartei hat in der Zwischenzeit in einem offenen Brief an den Bundesrat erneut Stellung zu Wikileaks bezogen. In diesem fordert sie den Bundesrat dazu auf, aus "digitalpolitischen Gründen" ein Asyl für Julian Assange zu prüfen.

Mitunterzeichnet wurde das Schreiben an den Bundesrat unter anderem von Josef Lang (Nationalrat Grüne), Ruedi Noser (Nationalrat FDP und Präsident ICTswitzerland), Denis Simonet (Präsident Piratenpartei Schweiz), Cédric Wermuth (Präsident Juso, Vizepräsident SP Schweiz) und Geri Müller (Nationalrat Grüne, Mitglied der Aussenpolitischen Kommission).