SAP legt zu, baut Stellen ab und streitet sich um Servicegebühren
Der deutsche ERP-Anbieter SAP legte heute Mittwoch die vorläufigen Ergebnisse für das vierte Quartal und das gesamte Geschäftsjahr 2008 vor. Demnach steig der Umsatz im vergangenen Jahr um 13 Prozent von 10,242 Milliarden auf 11,567 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis (US-GAAP) stieg gegenüber dem Vorjahr um 4 Prozent auf 2,84 Milliarden Euro. Im vierten Quartal konnte das Unternehmen 3,48 Milliarden Euro umsetzen, 8 Prozent mehr als im Vergleichsquartal des Vorjahres. Das Betriebsergebnis stieg um 15 Prozent auf 1,27 Milliarden Euro.
Für das Geschäftsjahr 2009 will SAP aufgrund des „anhaltenden unsicheren wirtschaftlichen Umfelds“ keine spezifische Prognose für die Erlöse aus Software und softwarebezogenen Services geben. Die operative Marge (Non-GAAP) werde zwischen 24,5 und 25,5 Prozent liegen (28,2 Prozent 2008). SAP werde das im Oktober 2008 initiierte Programm zur Kostensenkung fortführen und weitere kostenreduzierende Massnahmen ergreifen. Dazu gehört auch eine Reduktion der weltweiten Stellenzahl auf 48'500. Dies entspricht einem Abbau von rund 3000 Stellen. Dabei seien zunächst keine Entlassungen geplant. Man wolle auf Fluktuation und sozialverträgliche Massnahmen setzen, gab das Unternehmen bekannt. Ende November hatte CEO Kargermann allerdings noch davon gesprochen, die Krise ohne Stellenabbau bewältigen zu wollen.
Die Schweizer Niederlassung von SAP erzielte im 2008 einen Umsatz von 713,7 Millionen Schweizer Franken, was einer Umsatzsteigerung von rund 6 Prozent entspricht. Parallel gärt aber der Streit um die Erhöhung der Serivegebühren weiter. SAP hatte vor kurzem sein Service-Angebot umgestellt und damit eine Erhöhung der Gebühren von 17 auf 18,3 Prozent der Lizenzgebühren gefordert. Dagegen wehrt sich die „Interessengemeinschaft SAP Wartung CH“. Diese, aus mittlerweile 30 Unternehmen bestehende Gruppe, will weiterhin nur 17 Prozent bezahlen und dazu Druck aufbauen. Dabei handelt es sich auch nicht um einige unzufriedene Kleinunternehmer, sondern um Unternehmen mit einem Lizenzvolumen von etwa 100 Millionen Franken.
Auch stehen die Schweizer mit ihrem Protest nicht allein da. Der Unmut über das neue Service-Angebot ist weltweit gross. So konnten in Deutschland und Österreich lokale Nutzervertretungen (DSAG) aufgrund der rechtlichen Lage eine Erhöhung der Gebühren um ein Jahr hinausschieben und eine Wiedereinführung des Standardsupports erzwingen. Aber auch auf internationaler Ebene ist das Thema noch nicht vom Tisch. Das SAP Usergroup Executive Network (SUGEN), in dem zwölf Anwendervereinigungen weltweit organisiert sind, ist ebenfalls nicht bereit die Preispolitik von SAP einfach so hinzunehmen.

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