Schweizer Bahnreisende mögen es digital

Bahnreisende wünschen sich von den Schweizer Bahnunternehmen mehr Services über digitale Kanäle, wie die Umfrage "European Western Rail Survey" von Accenture zeigt. Insgesamt nahmen daran acht Länder teil, in der Schweiz wurden dabei 600 regelmässige Bahnfahrer befragt.

Mobile Informationen

Demnach wünschen sich 86 Prozent der Passagiere Echtzeit-Informationen zu Fahrplanänderungen auf ihrem Smartphone. Besonders die jüngere Zielgruppe setzt auf neue Kommunikationskanäle. 57 Prozent der 18- bis 24-Jährigen möchten über eine mobile App mehr über ihren Zielort erfahren. 22 Prozent würden sich zudem über Empfehlungen über soziale Medien freuen.

Nachholbedarf bei Buchungssystemen

Laut Jan Burger, Leiter Industrie-Ausstattung für die DACH-Region bei Accenture, machen die Schweizer Verkehrsunternehmen "mit ihren digitalen Angeboten bereits einige Schritte in die richtige Richtung". Trotzdem sind die Buchungssysteme laut Umfrage nicht optimal. 26 Prozent der Befragten klagen über Schwierigkeiten beim Buchen. Zudem sind zwei Drittel der Meinung, die kostengünstigste Option sei nicht erkennbar gewesen.

Online-Ticket beliebt

Für 62 Prozent der Befragten ist es vorstellbar, dass ein Barcode auf ihrem Mobilgerät das traditionelle Billet ersetzt. Bereits heute buchen 65 Prozent der Befragten ihr Billet online, 24 Prozent nutzen dazu eine mobile App.

Die Kunden wünschen sich laut der Studie eine einheitliche Buchungs- und Vertriebsplattform, auf der alles geboten wird. Als Beispiel nennen 85 Prozent der Befragten Informationen zu Ticketpreisen, Fahrplänen oder Taxi-Rufnummern, zum Wetter vor Ort (72 Prozent) sowie Anschlusstickets (84 Prozent),  Hotelbuchungen (61 Prozent) oder Verpflegung im Zug (52 Prozent).

Neue Geschäftschancen 

Zudem wünschen sich Bahnreisende mehr Komfort an Bord wie etwa Stromanschlüsse für Computer (68 Prozent) und sind auch bereit dafür zu zahlen. In der ersten Klasse befürworten 79 Prozent der Befragten drahtloses Internet im Zug, 42 Prozent würden dafür einen höhern Ticketpreis akzeptieren. In der zweiten Klasse sind es 82 Prozent respektive 35 Prozent. Damit ergeben sich laut Jan Burger für die Schweizer Bahnunternehmen neue Geschäftschancen.