Bewegung in 3D-Druck-Branche

Stratasys übernimmt Makerbot

Uhr | Aktualisiert
von David Klier

Stratasys, ein Hersteller für 3D-Drucker aus dem Bereich Prototyping und Industrie, kauft den Wettbewerber Makerbot Industries. Nach Prüfung durch die Kartellbehörden soll die Übernahme im dritten Quartal dieses Jahres abgeschlossen sein.

Am Markt für 3D-Drucker zeichnet sich Bewegung ab. Der Hersteller Stratasys, der sich vor allem im Prototyping- und Industriebereich bewegt, übernimmt den Mitbewerber Makerbot Industries. Dieser ist für seine vergleichsweise preisgünstigen Einsteigermodelle im Schreibtischformat bekannt. Seit der Firmengründung 2009 hat Makerbot mehr als 22'000 3D-Drucker verkauft. Allein in den letzten neun Monaten soll das Desktop-Modell "Replicator 2" 11'000-mal über den Ladentisch gegangen sein, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht.

Makerbot bleibt Makerbot

Mit dem Zusammenschluss erhofft sich Makerbot-Mitbegründer und Firmenchef Bre Pettis "noch mehr Leute zu erreichen", wie er am Mittwoch mitteilte. Für Stratasys bietet die Übernahme die Chance, abseits der Industrie auch im Privatbereich Fuss zu fassen.

In der Pressemitteilung heisst es zudem, dass Makerbot als separates Tochterunternehmen unter dem bestehenden Namen, mit dem aktuellen Management sowie dem aufgebauten Kunden- und Partnernetzwerk weiter geführt wird. Zusammen mit Stratasys soll Makerbot auf diese Weise seine Produktpalette erweitern, den Kundenservice ausbauen und mehr 3D-Modelle via Thingiverse.com zur Verfügung stellen.

Kartellbehörden prüfen Übernahme

Die Transaktion selbst findet als Aktienaustausch statt: 4,76 Millionen Anteile von Stratasys im Austausch für 100 Prozent des ausstehenden Anleihenkapitals von Makerbot. Basierend auf Stratasys' Aktienschlusspreis von 84,60 US-Dollar am Mittwoch, 19. Juni, beläuft sich die Transaktion insgesamt auf 403 Millionen Dollar.

Geben die Kartellbehörden grünes Licht, soll die Übernahme im dritten Quartal dieses Jahres abgeschlossen sein. Sollte sich das Unterfangen ausserdem als wirtschaftlicher Erfolg erweisen, steht ein Nachschlag von 201 Millionen Dollar in aktuellen Aktienkursen in Aussicht.