Vorwurf des Monopolismus

US-Kartellbehörde eröffnet Prozess gegen Meta

Uhr
von Filip Sinjakovic und rja

Die US-amerikanische Kartellbehörde FTC wirft dem Tech-Konzern Meta vor, sich durch den Kauf von Instagram und Whatsapp eine Monopolstellung verschafft zu haben. Nun soll ein Gericht über eine mögliche Aufspaltung des Konzerns entscheiden. Der Prozess gilt als Test für die Entschlossenheit der Trump-Regierung, es mit den grossen Technologieunternehmen aufzunehmen.

(Source: Tiko / stock.adobe.com)
(Source: Tiko / stock.adobe.com)

Ein Gericht in Washington verhandelt über die Zukunft von Meta. Wie "Reuters" berichtet, wirft die US-amerikanische Kartellbehörde Federal Trade Commission (FTC) dem Tech-Giganten vor, sich durch die Übernahme von Instagram und Whatsapp eine unrechtmässige Monopolstellung aufgebaut zu haben. Die Kartellbehörde wolle Meta daher zwingen, Instagram und Whatsapp umzustrukturieren oder zu verkaufen.

Meta-CEO Mark Zuckerberg versuchte mit seiner Aussage die Vorwürfe der FTC zu entkräften. Die Kartellbehörde wiederum verwies auf entsprechende E-Mails von Zuckerberg, in denen dieser die Übernahme von Instagram vorschlägt, um einen potenziellen Konkurrenten von Facebook auszuschalten. Meta hingegen argumentiert, dass die Instagram- und Whatsapp-User von den Käufen der Plattformen in den Jahren 2012 und 2014 profitiert hätten und dass Zuckerbergs frühere Aussagen angesichts der Konkurrenz durch Tiktok, Youtube und die Messaging-App von Apple nicht mehr relevant seien.

Wie es bei "Reuters" weiter heisst, befand der zuständige US-Bezirksrichter James Boasberg bereits im November 2024, dass sich zeigen müsste, ob sich die Vorwürfe der FTC im Prozess behaupten können. Die Kartellbehörde müsse nachweisen können, dass ein erzwungener Verkauf von Instagram und Whatsapp den Wettbewerb wiederherstellen würde. Der Prozess könnte sich laut dem Bericht bis Juli 2025 hinziehen.

Mit ihrem Vorgehen gegen Meta nimmt die FTC ein früheres Versprechen des Präsidenten Donald Trump auf. In seiner ersten Amtszeit kündigte er an, gegen die grossen Technologieunternehmen vorgehen zu wollen. Laut "Reuters" stellen die Forderungen der Kartellbehörde eine potenzielle Bedrohung für Meta dar. Der Tech-Gigant erziele rund die Hälfte seiner Werbeeinnahmen via Instagram. Whatsapp hingegen liefere bisher nur einen Bruchteil von Metas Gesamtumsatz, sei aber gemessen an den Userzahlen dessen grösste Plattform.

 

Auch OpenAI und Elon Musk stehen sich derzeit vor Gericht gegenüber. Musk hat vergangenes Jahr versucht, gerichtlich gegen OpenAIs Umwandlung in ein gewinnorientiertes Unternehmen vorzugehen. Der ChatGPT-Hersteller klagt nun zurück und wirft Musk Schikane vor. Mehr dazu lesen Sie hier.

Webcode
YenbWxVD