Facebook-Newsbundle

Und was macht Facebook heute?

Uhr | Aktualisiert

Facebook-Newsbundle: Die UBS gehört zu den Verlierern des Börsengangs, sinkende Wachstumsraten in den USA, gescheiterte Abstimmung über Richtlinie.

Facebook generiert Schlagzeile für Schlagzeile. Die Netzwoche präsentiert heute ein Facebook-Newsbundle, in dem alle aktuellen Nachrichten über das soziale Netzwerk in einem Artikel zusammengefasst werden.

Die UBS verliert

Laut NZZ online hat die UBS durch die Panne beim Facebook-Börsengang einen Verlust in unbekannter Höhe erlitten. Die Bank prüft derzeit, wie sie das Geld zurückerhalten könne, sagte die UBS gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Während des laufenden Quartals gäbe man keine Kommentare zu Positionen und Performance, man könne aber sagen, dass der Verlust keine materiellen Auswirkungen auf die UBS habe.

Der Börsengang des sozialen Netzwerks am 18. Mai an der Technologiebörse Nasdaq war überschattet von technischen Problemen. Die Software der Nasdaq war dem Ansturm nicht gewachsen und fror ein. Händler mussten auf manuelle Transaktionen umsteigen und wussten lange nicht, zu welchem Preis sie die Aktien tatsächlich gekauft hatten. Das hätte dazu geführt, dass Verkäufer teilweise niedrigere Preise forderten, als Käufer zu zahlen bereit waren.

Anscheinend wurde dies der UBS auch zum Verhängnis, schreibt die NZZ mit Berufung auf das Wall Street Journal weiter. Die Bank habe offenbar den Kauf einer Million Facebook-Aktien beauftragt. Weil der Kauf nicht bestätigt wurde, sei die Kauforder mehrfach wiederholt worden, so dass die UBS dann deutlich mehr Facebook-Papiere besass, als sie haben wollte. Die Aktie notiert mittlerweile 29 Prozent unter dem Startpreis und trägt zu einem erhöhten Verlustgeschäft der UBS bei.

Noch habe die UBS keine Klage eingeleitet, aber man prüfe rechtliche Schritte gegen die Nasdaq, so die Bank. Das könnte durchaus von Erfolg gekrönt sein: Die US-Börse gab bekannt, dass sie Kunden, die durch eine technische Panne beim Börsengang von Facebook Geld verloren haben, Schadenersatz aus einem Topf von insgesamt 40 Millionen US-Dollar anbietet.

Zuwachsraten lassen nach

Während der schlechte Börsenstart vor allem die Wirtschaft in Bedrängnis bringt, plagen Facebook offenbar auch Probleme an anderen Fronten. Wie heise.de berichtet, verzeichnete das soziale Netzwerk mindestens in den USA ein nicht mehr so kräftiges Wachstum wie in den vergangenen Jahren.

So seien im April 158 Millionen einzelne Besucher verzeichnet worden, was "nur" einem Wachstum von 5 Prozent entspräche. 2011 habe das Wachstum 24 Prozent, 2010 gar 89 Prozent betragen. US-Amerikanische Nutzer verbrachten im Monat April durchschnittlich 6 Stunden auf dem Portal, ein Zuwachs von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch hier sei der Wachstum weniger stark als 2011 (23 Prozent) und 2010 (57 Prozent).

Die Marktforscher vermuten als Grund für das verlangsamte Wachstum eine Marktsättigung. Bereits jetzt seien 70 Prozent der 221 Millionen Internetnutzer der USA bei Facebook. So schnell dürfte Facebook allerdings nicht schrumpfen: Die Studie vernachlässigt Märkte ausserhalb den USA und den mobilen Sektor, wo das Netzwerk derzeit immer noch stark zulegt.

Demokratie á la Facebook

Die Abstimmung über die neue Facebook-Richtlinie ist anhand der geringen Beteiligung gescheitert, meldete das Unternehmen letzten Freitag. Knapp 350'000 der insgesamt 900 Millionen aktiven Nutzer nahmen an der Wahl teil, was rund 0,4 Prozent entspricht. Für ein bindendes Ergebnis hätte ein Drittel der Nutzer ihre Stimme abgeben müssen, berichtet zdnet.de.

Facebook gab nun bekannt, die neuen Richtlinien einzuführen. Dies, obwohl mehr als 85 Prozent der Nutzer, die abgestimmt hatten, dagegen votierten. Kritiker bemängeln, dass die Abstimmung für Facebook offenbar nur eine Alibi-Übung war. Sie sei sehr gut versteckt gewesen, was die Nutzer in die Irre geführt habe. Ausserdem sei dafür zuwenig Werbung geschaltet worden.

Die Abstimmung war notwendig geworden, weil zehntausende Nutzer auf den Governance-Websiten ihren Protest hinterlassen hatten, schreibt zdnet.de weiter. Mittlerweile kündigen Gruppen wie die Wiener Studentengruppe europe-v-facebook.org weiteren Protest gegen die neue Richtlinie an. "Die vorgeschlagene Richtlinie ist sicherlich nicht das Ende dieses Kampfes", schreibt die Gruppe in einer Stellungnahme und wirft Facebook vor, ein "chinesisches Verständnis von Demokratie" zu haben. Die Gruppe schliesst nicht aus, die Entscheidung unter anderem vor den europäischen Gerichtshofn (EuGH) zu tragen.