VMworld 2010

VMware stellt seine Vision der Cloud vor

Uhr | Aktualisiert

Mit vFabric greift VMware Microsofts Azure-Plattform an. Der Traum der Cloud soll möglichst schnell Realität werden.

Wenig überraschend dreht sich an VMwares Hausmesse VMworld 2010 in San Francisco dieses Jahr alles um die Cloud: Der Virtualisierungsspezialist hat neue Lösungen angekündigt, die es CIOs erlauben sollen, Dienste in einem Self-Service-Modell mit konsistenten Richtlinien zur Verfügung zu stellen. Nutzer sollen je nach Bedarf Ressourcen abschöpfen und Kosten- und Leistungsniveaus den geschäftlichen Prioritäten anpassen können.

VMware vFabric bringt Java in die Wolke

Eines der neuen Produkte ist VMware vFabric, eine Cloud-Plattform zur Entwicklung von Java-Anwendungen. Sie zielt auf die rund 2,5 Millionen Nutzer ab, die Spring Java-Applikationen entwickeln und basiert auf Java-Produkten, die sich VMware durch die Übernahme von SpringSource einverleibt hat. Die Lösung wird als Konkurrenz zu Microsofts Azure-Plattform im Markt positioniert und kombiniert den VMware-Hypervisor mit dem Java-Framework Spring und dem Application-Server tc Server. Diese Komponenten werden um den Messaging-Service RabbitMQ, die Monitoring-Software Hyperic, die Data Management Services GemFire und einen Load Balancer ergänzt.

Der Mix aus offenen und geschlossenen Technologien soll sich problemlos in heterogene Cloud-Umgebungen einbetten. Dabei verspricht VMware niedrige Latenzzeiten und eine benutzerfreundliche Gestaltung von dynamischen User-Interaktionen. Entwickler haben die Wahl, Applikationen entweder als On-premise-Lösungen oder in Public Clouds (wie zum Beispiel VMforce oder Google) laufen zu lassen.

Rod Johnson, SVP Application Platform Division bei VMware, zu den Vorteilen der neuen Cloud-Plattform: "Entwickler können Applikationen bauen und sofort auf modernen Plattformen bereitstellen. Diese können richtlinienbasiert und nach Bedarf selbst eingerichtet, konfiguriert sowie intelligent abgespielt und skaliert werden." Unternehmen würden nach Wegen suchen, um die Versprechungen von Cloud Computing nutzbar zu machen, kommentiert Rachel Chalmers, Director Infrastructure bei The 451 Group. VMware vFabric ermögliche dies, so Chalmers.

Das Rollenbild der IT ändert sich

„Cloud Computing ist mehr als eine Veränderung der Infrastruktur, es ist eine Veränderung des Verhältnisses zwischen IT und Unternehmen", so Thomas Bittman vom Analystenhaus Gartner. VMware sieht dies ähnlich: Mit der Cloud wandle sich das klassische Rollenbild der IT als Kostenstelle hin zu einem unternehmerischen Bild, das der IT einen bedeutenden strategischen Mehrwert einräume. Gleichzeitig erhöhe sich dadurch die Effizienz und Flexibilität von IT-Diensten, verspricht VMware. 

Das Ziel von VMware scheint klar: IT soll zum Service und (Hybrid) Cloud Computing möglichst schnell Realität werden. Basis dafür seien moderne, virtualisierte Rechenzentren. Diese Vision habe man vor zwei Jahren auf den Weg gebracht, so Paul Maritz, President und CEO von VMware. Die steigende Teilnehmerzahl der VMworld verdeutlicht, dass VMware auf dem richtigen Weg zu sein scheint. 2009 hatte die Konferenz noch 12'500 Teilnehmer, 2010 dürften es über 16'000 sein. Der Event endet am 2. September mit der VMworld-Networking-Party.