Der Himmel in San Francisco ist voller Wolken

VMware will auch den Desktop in die Cloud bringen

Uhr | Aktualisiert

Nach der Ankündigung von vFabric hat VMware auch seine Vision des End-User-Computings vorgestellt. Ziel sei es, veraltete Desktop-Umgebungen von Unternehmen in ein Applikations- und Datenzugriffsmodell zu überführen. Sprich: VMware will CIOs dazu bewegen, ihre Geräte-abhängigen Computing-Modelle in die Cloud zu bringen.

IT-as-a-Service, immer und überall

"Die Zukunft von Enterprise Computing geht weit über Desktops, physikalische Plattformen oder einzelne Betriebssysteme hinaus", prognostiziert Vittorio Viarengo, Vice President End-User Computing Products bei VMware. „Durch die Abstraktion und Kontrolle der Anwenderdaten und Applikationen kann die IT erstmals bereitstellen, was die Endanwender wirklich brauchen: den Zugang zu ihren Daten – überall, immer und mit jedem Endgerät", so das Versprechen.

Gemäss VMware sorgt IT-as-a-Service für eine Transformation von IT zu einem Business-zentrierten Ansatz, der sich auf operationale Effizienz, Wettbewerbsdenken oder eine schnelle Reaktionszeit fokussiere. Dies bedeute, dass sich das Bild der IT weg von der reinen Produktion von Services hin zu einer Optimierung dieser Services bewege. Dies ändere die Rolle der IT von einem „Kostenverursacher“ hin zu der einer strategischen Investition, so VMware.

Eine Desktop-Cloud mit VMware View 4.5

Erreicht werden soll dies mit VMware View 4.5, das Anwendern über PC-over-IP-Technologien virtuelle Desktops zur Verfügung stellt. Das Ergebnis sei eine nahtlose User Experience, die Desktop- und Client-Virtualisierung in sich vereine, verspricht VMware. Das Produkt erlaube es, zehntausende virtuelle Desktops und Applikationen von einer zentralen administrativen Schnittstelle aus zu verwalten - inklusive Provisioning, Konfigurationsmanagement, Verbindungsvermittlung und Policies.

Mit VMware View 4.5 wurden ausserdem die Punkte Sicherheit und Kontrolle nochmals verstärkt: VMware vShield Endpoint soll einen zentralisierten Anti-Virus-Schutz ermöglichen und die Host- und Desktop-Sicherheitsmechanismen in VMware- und Cloud-Umgebungen optimieren. Dank Tiered-Storage-Möglichkeiten seien gegenüber den bisherigen Architekturen Einsparungen von bis zu 60 Prozent möglich, verspricht VMWare.

„Hier wird VDI Storage völlig neu gedacht”, erklärt Scott Davis, CTO, End-User Computing bei VMware. „Anstatt einen virtuellen Desktops als einzelnes Objekt auf physikalischer Storage zu speichern, ermöglichen die Tiered-Storage-Fähigkeiten von View 4.5 die optimale Platzierung von Image-Teilen gemäss ihrer einzigartigen operativen Charakteristika und gewünschten SLAs." So skaliere die Desktop-Umgebung nicht nur linear, sondern auch mit sehr geringer Latenzzeit, so Davis.

VMware ThinApp wurde auf die Version 4.6 aktualisiert. Das Tool soll die Einrichtung von Applikationen erleichtern. Diese werden in ein einzelnes Paket eingekapselt, das unabhängig vom Betriebssystem implementiert, gemanaged und aktualisiert werden kann. So soll ThinApp die schnelle Migration bestehender Applikationen auf Microsoft Windows 7 ermöglichen und den Managementaufwand für Desktop-Apps und Images erheblich reduzieren.

Als virtuelle Anwendung bereitgestellt wird auch die E-Mail- und Collaboration-Lösung Zimbra. Sie läuft entweder in einem unternehmenseigenen Rechenzentrum oder in einer Public Cloud. Zimbra Appliance und alle anderen Produkte der Zimbra Collaboration Suite sollen so problemlos auf allen Endgeräten - online und offline - laufen.

vSphere und Hybrid-Cloud-Modelle

„Unternehmen nehmen das neue Modell von Infrastruktur an um IT-as-a-Service durch Hybrid Cloud Computing zu liefern,“ sagt Thomas Kühlewein, Vice President Central Region, VMware. Ein Mittel dazu sei der VMware vCloud Director, der es IT-Abteilungen über die erweiterten Fähigkeiten von vSphere ermögliche, "virtuelle Rechenzentren“ aufzusetzen - logische Pools mit Computing-, Networking- und Speicher-Ressourcen mit definierten Management-Policies, SLAs und Preisen. IT-Unternehmen sollen diese VDCs (Virtual Datacenters) ihren Kunden mittels vollautomatisiertem Self-Service-Zugang anbieten können, verspricht VMware. 
 
Auf Sicherheit bedacht ist die VMware-vShield-Produktfamilie: Die auf virtuelle Cloud-Umgebungen optimierten Tools VMware vShield Edge, VMware vShield App und VMware vShield Endpoint virtualisieren Sicherheits- und EDGE-Services, inklusive Firewall, VPN und Lastausgleich. So sollen sie die Einschränkungen physikalischer Infrastrukturen umgehen und die Komplexität und Starrheit der herkömmlichen Ansätze durchbrechen.

Die VMware vCloud Datacenter Services bieten Unternehmen einen Weg, ihre Rechenzentren mit externen Clouds in einem Hybrid-Cloud-Modell zu erweitern. Sprich: Arbeitsprozesse sollen problemlos von internen, virtualisierten Infrastrukturen zu externen Cloud-Umgebungen und zurück transferiert werden können. Die Services bieten SAS-70-Type-II- oder ISO-27001-Zertifizierungen, rollenbasierte Zugriffskontrolle und eine LDAP-Directory-Authentisierung.

Project Horizon

Auf der VMworld 2010 hat VMware auch einen Ausblick auf den Cloud-basierten Management-Service mit dem Codenamen Horizon gegeben. Horizon erweitert Unternehmensidentitäten in die Cloud und stellt neue Methoden für Provisioning, Applikations- und Datenmanagement bereit, die anwenderbezogen sind und nicht vom Endgerät oder Betriebssystem abhängen. Dies wird erreicht, indem für jeden Anwender eine “Cloud-Identität” abgelegt wird. Dabei würden interne Directory Services zwischen privaten und öffentlichen Clouds erweitert, so VMware.