Kurz-Interview mit Jürg Stuker, CEO von Namics

"Wir brauchen strategische Freiheit und müssen schnell reagieren können"

Uhr | Aktualisiert

Die Netzwoche hat mit Jürg Stuker, CEO von Namics, gesprochen, um mehr über die Hintergründe des Management Buy-Outs und die Zukunft von Namics zu erfahren.

Jürg Stuker bleibt weiterhin an der Spitze von Namics.
Jürg Stuker bleibt weiterhin an der Spitze von Namics.

Wie heute bekannt wurde, übernehmen die Partner von Namics mit sofortiger Wirkung das vollständige Kundenportfolio und die 350 Mitarbeiter der Namics AG. Die Netzwoche hat mit Jürg Stuker, CEO von Namics, gesprochen, um mehr über die Hintergründe des Management Buy-Outs und die Zukunft von Namics zu erfahren.

Herr Stuker, wie verliefen die 12 Jahre Zusammenarbeit mit Publigroupe?

Unter dem Strich war die Zusammenarbeit gut, es verlief alles sehr fair. Das Problem war, dass es keine strategischen Synergien oder Vorteile gab. Unsere Beziehung war in etwa mit der zwischen einer Bank und einem Kunden zu vergleichen.

Gemäss Pressemeldung erhoft sich Namics vom MBO mehr Unabhängigkeit und Flexibilität. Was soll man darunter konkret verstehen?

Bisher war der Verwaltungsrat nicht direkt in die Geschäfte von Namics integriert. Nun ist das anders. Die vier Partner, die im Verwaltungsrat vertreten sind, sind auch diejenigen, die die Geschäfte machen. Dadurch ist eine gewisse Geschwindigkeit und Entscheidungsfreiheit sicher gestellt. Unser Geschäft ist ein Personengeschäft, da braucht es strategische Freiheit und man muss schnell reagieren können. Die Mitarbeiter müssen zudem mitentscheiden können.

Apropos Mitarbeiter: Wie haben sie auf die Neuigkeit reagiert?

Die Reaktion der Mitarbeiter war eigentlich sehr positiv, wie man an den rund 70 Kommentaren im Intranet sieht. Aber da müsste man sie schon selbst fragen. Klar ist, dass Publigroupe für die Mitarbeiter nicht sichtbar war. Die Beziehung zu den 22 Partnern hingegen ist viel enger, da es sich dabei ja quasi um ihre Arbeitskollegen handelt.

Wird Namics künftig IT-lastiger? Geht man mehr Richtung Mobile?

Die Themenentwicklung wird in Zukunft schneller werden. Die zwei Themenbereiche, in die wir derzeit investieren wollen, sind E-Commerce und Online-Kommunikation. Wir wollen produktorientiert im Internet verkaufen, Kampagnen organisieren, einen Lead generieren und eine gewisse Reichweite erreichen.

Was ist das nächste grosse Projekt, das Namics nach dem Management Buy-Out anpackt?

Dazu kann ich jetzt nicht viel sagen. Aber wir sind ja eine relativ kommunikative Truppe. Wenn Sie uns online ein bisschen verfolgen, bekommen Sie schon einiges mit.