"Wir lieben es, EMC den Tag zu verderben"
HP hat seine Hausmesse Discover mit einem Paukenschlag eröffnet. Der Hersteller pusht seine Converged-Infrastructure und Speichersysteme und schiesst damit gezielt gegen EMC und das Konsortium VCE.



Diese Woche veranstaltet HP die europäische Ausführung seiner Hausmesse Discover. Bereits zu Beginn der Messe am Montag ist klar geworden, dass es sich in Barcelona nicht nur um einen "Abklatsch" der eigentlichen Discover in Las Vegas vom vergangenen Sommer handelt. HPs Manager enthüllten die neue Generation der Converged-Infrastructure- und Speicher-Systeme, das Ergebnis des Projekts Sharks. Diese wurden in Las Vegas zwar angekündigt, aber erst jetzt in Barcelona der Öffentlichkeit präsentiert.
HP entwickelt bereits seit einigen Jahren Converged-Infrastructure-Systeme, die Speicher, Switche und Server zu einer standardisierten Cloud in einem schrankgrossen Gehäuse vereinen. HP bietet die Systeme gleich für drei verschiedene Zwecke an: Die Converged Systeme 300, 700 und 700x für Virtualisierung, um virtuelle Maschinen zu betreiben. Das Converged System 300 für die Datenanalytik, um Kunden eine Big-Data-Maschine anbieten zu können.
Und das vielleicht spannendste Produkt: das Converged System 100. Die Servertechnik basiert auf HPs Minergie-Servern der Moonshot-Baureihe. Joyce pries das Modell 100 als ideal für Schulen an, da das System auf den Betrieb von VDI-Umgebungen ausgelegt sei. Hierfür wird es mit Xen Desktop von Citrix ausgeliefert. Anwender können über das System 5000 hosted Desktops unterhalten. Eine Möglichkeit wäre etwa, Schüler oder Studenten einschliesslich Lehrpersonal mit Tablets auszurüsten, auf denen die Desktop-Umgebungen kontrolliert betrieben werden. Dabei wird jeder Desktop auf einem dedizierten Chip betrieben.
HPs Manager, die an Anlässen eher wie Ingenieure argumentieren und auf Understatement bedacht sind, präsentierten sich erstaunlich angriffslustig. Die Systeme trennten Jungs von Männern sagte Tom Joyce, Leiter des Bereichs Converged Systems, völlig unbescheiden.
"Ein Hai ist die effizienteste Jagdmaschine der Welt"
Mit der neuen Generation will HP seine Mitbewerber überrunden und hat es besonders auf ein Unternehmen und dessen Mitstreiter abgesehen: EMC mit seinen Partnern VMware und Cisco. Denn aus HPs Sicht ist es speziell der Vblock des Konsortiums VCE (VMware, Cisco, EMC), den man schlucken will. Ob der Projektname der neuen HP-Systeme deshalb Sharks hiess? "Ein Hai ist die effizienteste Jagdmaschine der Welt", sagte Joyce.
Immerhin würden die neuen Systeme um über 240 Prozent schneller arbeiten. Das Modell 300 soll im Vergleich zu VCEs Vblock 100 Dx3P in gut der halben Zeit fertig gebaut sein und die Kosten pro virtuelle Maschine lägen während drei Jahren bei 42 Prozent von denjenigen des Vblocks.
HPs Vertreter gaben sich jedenfalls schon mal äusserst zuversichtlich, wie etwa HPs Storage-Chef David Scott, der vor rund hundert Pressevertretern betonte: "Wir lieben es EMC, den Tag zu verderben!"
Converged Storage
Neben Converged Infrastructure präsentierte Scott auch das neue Speicher-Line-up. "Und das ist noch nicht alles", war bei seiner Präsentation auffallend oft zu hören.
So bietet HP nicht nur einen Speicher, sondern gleich drei Baureihen an: Store Once, Store All Arcive und 3Par Storeserv Storage. Besonders die Back-Lösung Store Once hob Scott hervor. Diese arbeite zweimal schneller als das Vorgängermodell und sei auch mit Hinblick auf Partner im Bereich Independent Software Vendors konzipiert worden. Auch im Speichersegment schiesst HP gezielt gegen EMC: "Im High-End-Bereich fegt HP EMCs Data Domain hinweg", glaubt Scott. Schliesslich könne HPs Produkt Daten zehnmal schneller wiederherstellen als Data Domain.
Eine kleine Sensation war das Upgrade des All-Flash-Speichers HP All Flash. Schliesslich hatte HP den Speicher erst im Sommer dieses Jahres vorgestellt. HPs Ingenieure unterzogen ihn einem Software-Tuning, wodurch die Input-Output-Leistung um 60 Prozent gestiegen sein soll.
Preise und Verfügbarkeit
Das Converged System für die Virtualisierung kostet ab 136'000 US-Dollar aufwärts. Die Preise für die Hosted-Desktop-Variante Converged System 100 beginnen bei knapp 138'000 Dollar für 180 Arbeitsplätze. Die Converged Systeme für Analytik werden erst im Frühjahr 2014 auf den Markt gebracht.
Die Back-up-Appliance Store Once 6500 kann ab Januar 2014 für 375'000 Dollar bestellt werden. Das Store-All-System 8200 kann ab Februar 2014 für knapp 35'000 Dollar bezogen werden, drei Jahre Support inklusive. Das grössere System 8800 soll im Februar auf den Markt kommen, ab 97 Cent pro Gigabyte, drei Jahre Service inklusive.
Zu den Speichern bietet HP auch aktualisierte Software an: HP bietet das Store Once Security Pack an. Das Betriebssystem für die neuen 3Par-Speicher in der Version 3.1.3 wird ab Januar 2014 verfügbar sein. Ebenfalls ab Januar lanciert HP eine Speicheroptimierungssoftware. Genauso wie die Version 6.5 des Betriebssystems für das Store-All-System.

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