Topsoft in Bern: Hohe Qualität aber kaum Besucher
Am ersten Topsoft-Tag in Bern herrschte gestern Einigkeit: Die Hersteller waren vom Besucherauflauf enttäuscht, lobten aber gleichzeitig die Messe-Organisation, die qualitativ hochstehenden Fachbeiträge und die interessanten Networking-Gelegenheiten.

Hohe Qualität aber kaum Besucher: So lässt sich der erste Topsoft-Tag gestern in Bern zusammenfassen. Sowohl am Open-Source-Teil OpenExpo als auch an der Business-Software-Messe Topsoft war der Besucherauflauf enttäuschend. Gleichzeitig war aber die Qualität der gebotenen Referate hoch, und Networking wurde intensiv betrieben.
In einer nicht-repräsentativen Blitzumfrage der Netzwoche unter zehn Ausstellern wünschten sich neun mehr Besucher. Einer hingegen fand, dass sich sein Stand "finanziell bereits ausgezahlt" habe. Für die Organisatoren der Topsoft gab es gute Noten: Viele Aussteller lobten die hohe Qualität der Fachbeiträge und die moderate Preisgestaltung.
Warum die Topsoft ihren Wert hat
Hinter vorgehaltener Hand gab es aber auch Kritik: Die Messe zweimal im Jahr durchzuführen sei gewagt, so ein Anbieter von ERP-Lösungen - eine Veranstaltung pro Jahr würde reichen. Diese könnte im Turnus jeweils in Bern und Zürich stattfinden. "Wenn das so weitergeht, gibt es die Topsoft in fünf Jahren nicht mehr", blickte der Aussteller, der nicht mit Namen zitiert werden möchte, düster in die Messe-Zukunft.
Urs Amrein, Marketing-Manager beim ERP-Herstellers Opacc, nannte Gründe für den flauen Besucheraufmarsch: "An der Qualität liegt es nicht, die ist sehr gut. Aber Unternehmen evaluieren ihre ERP-Systeme nur alle sieben bis zehn Jahre. Da erstaunt es nicht, dass viele IT-Entscheider wenig Gründe sehen, um die Topsoft zu besuchen."
Auf die Frage, wieso die Aussteller die Topsoft Jahr für Jahr erneut besuchen, obwohl die Besucherzahlen bescheiden sind, entgegnete Amrein: "Die Topsoft hat nach wie vor ihren Wert. Man muss die Messe an der Qualität und nicht der Quantität messen. Das Networking - auch unter den Ausstellern - ist wichtig und die Kosten sind moderat."
Noch sei es aber zu früh für ein Fazit, ergänzte Amrein, und erinnerte an letztes Jahr: "Da konnten wir kurz vor dem Ende der Messe einen ganz grossen Auftrag an Land ziehen." Auch Enza Riccobono, Projektleiterin beim IT-Lösungsanbieter Solser, gab sich optimistisch: "An der Topsoft wird man gefunden und das Networking ist wertvoll." Aber ja, "es dürfte schon etwas mehr los sein", fügte sie an.
Social-Media-Park und Töggeli-Turnier
Neu an der Topsoft war der Social-Media-Park. In der Ecke konnten die Besucher anhand von Praxisbeispielen und Demos erfahren, was Social Media in der heutigen Business-Welt alles bewirken kann. Leider ging das an sich interessante Vortragsprogramm aber völlig unter - beim lauten Messe-Geräsuchpegel war es in der Halle kaum hörbar.
Stimmung kam am ersten Topsoft-Tag aber doch noch auf: Um 17 Uhr fanden sich alle zu einem von Inside-it.ch gesponserten Apéro zusammen. In einem "Töggeli-Turnier" gab es zwei XBox von Microsoft zu gewinnen. Mit André Kunz und Mark Waber von Puzzle ITC gingen die beiden proprietären Geräte ausgerechnet an Vertreter der Schweizer Open-Source-Szene. Was sie damit wohl anstellen werden?

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