Notfälle vorhersehen

Ein lebensrettender Algorithmus

Uhr | Aktualisiert

Forscher der Carnegie-Mellon-Universität aus dem amerikanischen Pittsburgh haben einen Computeralgorithmus entwickelt, der Patienten bei Notfällen in Spitälern das Leben retten könnte.

Amerikanische Wissenschaftler haben einen neuartigen Computeralgorithmus entwickelt, der Patienten bei Notfällen das Leben retten soll. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Pressetext. Lebensbedrohlichen Situationen, wie zum Beispiel Herz- oder Atemstillstände, sollen laut den Forschern der Carnegie-Mellon-Universität aus Pittsburgh mithilfe des Algorithmus bis zu vier Stunden vor ihrem eigentlichen Auftreten vorhergesagt werden können.

Der für die Forschung verantwortliche Projektleiter Sriram Somanchi, seines Zeichens Doktorand an der Universität, erklärte gegenüber der Zeitschrift New Scientist: "Unser Ziel war es, zu zeigen, ob ein Computer vorhersagen kann, wann diese Notsituationen eintreffen." Mithilfe des neuen Algorithmus sollen Prognosen, die auf Basis der Vitalwerte von Patienten erstellt werden, genauer sein und früher erfolgen können.

Daten von 133'000 Patienten

Beim Forschungsprojekt verwendeten die Wissenschaftler die Daten von insgesamt 133'000 Patienten aus vier verschiedenen Krankenhäusern der amerikanischen Metropole Chicago. Sie enthielten Informationen über den Gesundheitszustand vor und nach dem Eintreten von Notfällen. "Wir mussten zunächst verstehen, was genau mit Patienten passiert, bevor es zu einem ernsten Zwischenfall kommt", erklärte Somanchi.

Es zeigte sich, dass es bei insgesamt 815 von den 133'000 Patienten zu einem Fall von Herz- oder Atemstillstand gekommen war. Mithilfe des entwickelten Computeralgorithmus, der 72 unterschiedliche Vitalparameter verwendete und analysierte, war es möglich, zwei Drittel der Notfälle einige Stunden vor ihrem Eintreten vorherzusagen. Bei der klassischen Variante, die derzeit in Krankehäusern verwendet wird, liegt diese Quote bei etwa 30 Prozent.

Die Entwicklung des Algorithmus sei damit jedoch noch nicht abgeschlossen. "Wir haben noch viel Arbeit vor uns. Im Moment liefert unsere Software noch in 20 Prozent der Fälle einen Fehlalarm", erklärte Somanchi.

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