Intel will neue PC-Erlebnisse schaffen

"Die Preise von Tablets erodieren stärker als die von PCs"

Uhr | Aktualisiert
von George Sarpong

Für Intel geht das Jahr versöhnlich zu Ende. Um aber weiter wachsen zu können, setzt der Chiphersteller auf neue Formfaktoren und Erfindergeist - auch von Kreativen.

Stéphane Nègre, leitet als Territory Manager die neue Intel-Region Westeuropa. (Quelle: Intel)
Stéphane Nègre, leitet als Territory Manager die neue Intel-Region Westeuropa. (Quelle: Intel)

An einem Mittagessen mit Schweizer Medienvertretern hat Intels Territory Manager der Region Westeuropa, Stéphane Nègre, das Jahr Revue passieren lassen und gab einen Ausblick auf das kommende Jahr.

Der weltgrösste Chiphersteller sei mit einem flauen Geschäftsverlauf ins Jahr 2014 gestartet, sagte Nègre. Die Erwartungen korrespondierten mit jenen an den PC-Markt. Auch hier fielen die Erwartungen eher flach aus. Zwar legten die Märkte für Smartphones und Tablets zu, allerdings sei Intel kein grosser Player in diesen Gebieten. Umso erfreulicher sei die Geschäftsentwicklung letztlich verlaufen.

Rein rechnerisch die Nummer zwei hinter Apple

Der Primus im Chipmarkt steigerte seinen Umsatz im Jahresvergleich um fünf bis sechs Prozent. Auch die Profitabilität habe sich verbessert. Das sei nicht schlecht, betonte Nègre, in Anbetracht der Ausgangslage. Der Bereich Datacenter wächst Nègre zufolge am stärksten und sei am profitabelsten. Ganz so schlecht lief es denn auch im Tablet-Markt nicht. Zumindest in der Theorie: Mit 40 Millionen von 300 Millionen Einheiten am Gesamtmarkt sei Intel, rechnerisch gesehen, die Nummer zwei hinter Apple.

Nègre blickte auch nach vorne. Das PC-Geschäft wachse wieder, freute sich der Manager. Man wolle aber nicht reagieren, sondern antizipieren. Intel investiere deshalb in Forschung und Entwicklung, um Kunden ein andersartiges Nutzererlebnis zu bieten. Hierzu zählten etwa neue Formfaktoren. Die Verbraucher müssten einen Unterschied spüren und sehen, damit sie auch willens sind einen neuen Rechner zu kaufen.

Künftig mehr Wearables

Eines der Beispiele, die Nègre mitgebracht hatte, war ein PC in Form eines breiten USB-Sticks. Das kreditkartengrosse Gerät soll nächstes Jahr auf den Markt kommen. Ein viel diskutiertes Gerät war ein Rechner in Form eines verrosteten Würfels mit Kantenlänge von zehn Zentimetern.

Auch im Wearablesgeschäft will der Hersteller weiter Gas geben. So würden derzeit Lösungen erforscht und entwickelt, mit denen Fitnessbänder nicht nur Schritte zählen könnten, sondern auch dem Anwender zuordnen. Beim Training schummeln dürfte dann leider schwieriger werden. Eine weitere Entwicklung wären Schlafsensoren, die den REM-Schlaf erkennen.

Tablets sind ein schwieriger Fall

Für das kommende Jahr schätzt Nègre, könnte Intel den Umsatz um fünf Prozent ausbauen. Das PC-Geschäft dürfte schlimmstenfalls flach verlaufen. Der Chiphersteller erwartet aber dass seine Umsätze in diesem nach wie vor zentralen Geschäft steigen werden – übrigens genauso wie die Absätze.

Tablets seien hingegen ein schwieriger Fall. Es gäbe inzwischen viele niedrigpreisige Modelle am Markt. "Der Preiszerfall schreitet bei den Tablets schneller voran, als bei den PCs", fasste Nègre die Lage zusammen.

Eine Umkehr dieser Negativspirale sei nur möglich über Innovationen. Dies könnten etwa integrierte Beamer in Tablets oder Notebooks sein. "Die Welt steht den Innovativen offen", sagte Nègre optimistisch. Um den Bogen in die Schweiz zu spannen, sagte er, dass die Schweiz ein Land grosser Erfinder sei. Als sei es ein Wink, zog er einen Prototypen eines PCs im Format einer SD-Karte hervor. "Wir wissen noch nicht was wir damit wollen. Es ist ein Produkt für Kreative, die sich etwas einfallen lassen."