Frischer Wind im Schweizer Open-Source-Segel
Bei der jährlichen Verleihung der CH Open Source Awards wurdem am Mittwochabend die besten drei Schweizer Open-Source-Projekte in drei unterschiedlichen Kategorien als Sieger gekürt. Und auch ein Special-Award wurde verliehen.
Die CH Open Source Awards sind jedes Jahr das Highlight für die Schweizer Open-Source-Community. Die Swiss Open Systems User Group /ch/open hat 2011 frischen Wind in die Verleihungen gebracht. Das fängt bei den Kategorien an und hört beim Veranstaltungsort auf. Dafür wurde dieses Jahr das Social-Entrepreneurship-Zentrum "Hub Zürich" in den Zürcher Viaduktbögen gewählt. Der "Hub Zürich" bietet Raum für Innovationen, die eine nachhaltige Gesellschaft zum Ziel haben. Dort traff sich am Abend des 13. September die Open-Source-Szene, um die besten Engagements und Projekte für die Förderung von Open-Source-Software (OSS) in der Schweiz zu honorieren. "Wir wollten mit dem Veranstaltungsort und der ganzen Organisation wieder einen lockeren Campus-Style erreichen", erklärt Florian Kammermann, Organisator der Open-Source-Award-Verleihung.
Aus Contribution wurd Community
Doch nicht nur beim Veranstaltungsort gab es Veränderungen, sondern auch bei den Kategorien. Der frühere Contribution-Award wurde zum Community-Award umbenannt. Dieser Award wird ausschliesslich an Open-Source-Projekte vergeben, das heisst, es besteht eine Community rund um ein Projekt, die für dessen Unterhalt und Weiterentwicklung verantwortlich ist. Die Bezeichnung der Kategorie wurde geändert, da das Wort Contribution den Sinn dieses Awards nicht richtig vermitteln konnte, erklärt Kammermann. Eine Community kümmert sich um ein konkretes Projekt und treibt es voran. "Dies ist der wichtigste Aspekt eines gesunden Open-Source-Projekts." Einen kompletten Austausch der Kategorien gab es beim Advocacy-Award. Dieser wurde durch den Youth Award ersetzt. Damit soll vor allem jungen engagierten Personen Respekt gezollt werden.
Denn die Open-Source-Community ist darauf angewiesen, dass sich immer wieder junge Leute engagieren. Einiges dafür getan haben auch die drei Nominierten des Youth Awards: die Webapplikationslösung Serverbased Share System vom Webapplikationenhersteller Omegaphase, slowmoVideo – ein Programm zur Erstellung von Slow-Motion-Filmen, das aus der Feder des Schweizer Simon Eugster stammt, und schliesslich Sascha Grossenbacher, der sich wegen seines Engagements in Sachen Drupal einen Platz in der Nominierungsliste verdient hat. Er hat den Youth-Award am Ende abgeräumt. Aus der Jury gab es nur lobende Worte: So sagte Helmuth Broda: "Ein Drupal-Pionier, dem Ehre gebührt", und auch der Juror Robert Ribnitz fand, dass sich Grossenbacher den Award mehr als verdient habe: "Sascha Grossenbacher ist einer der Hauptentwickler von Drupal, der in den letzten Jahren vieles zu dieser Vision eines CMS beigetragen hat."
Im Rennen um den Community-Award ging es auch eng zu. Clerezza, Jackrabbit, Scala und Kolab hatten es von insgesamt 14 Bewerbern unter die Nominierten geschafft. Doch wie es am Ende immer ist, kann es nur einen Sieger geben – die Jury stimmte letztlich für die Kolab-Groupware-Lösung. Begeistert war vor allem Juror Sebastian Spaeth: "Kolab ist eine einzigartige Groupware mit fantastischen Features, die zudem einen komfortablen Migrationspfad vom allmächtigen Exchange anbietet und auf offenen Standards aufbaut. Es ist beeindruckend, wie sich um das vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie initiierte Projekt eine eigene internationale Community aufgebaut hat und dieses gemeinsam pflegt."
Open Source Lernsystem
Einzig bei der letzten Kategorie des Open Source Awards hat es keine Veränderungen gegeben. Zu den Nominierten in der Business-Case-Kategorie gehörten: das Open-Source-Lernmanagement-System OLAT, ploneGov, die senozon AG und SméO. Der Juror Jan Fülscher meinte zum Sieger dieser Kategorie: "Ein Referenzprojekt für den Einsatz von Open Source im Ausbildungsbereich." Den begehrten Open Source Award erhielt am Ende das Open-Source-Lernmanagement OLAT. OLAT ist ein umfassendes e-Learning System, welches in Unternehmen, Schulen oder Bildungsinstituten verwendet werden kann. Der integrierte Ansatz führt zu einem konsistenten Verhalten und einem einheitlichen Look&Feel aller Werkzeuge, was der Usability und somit der Nutzbarkeit zugutekommt, erklärt Florian Gnägi gegenüber der Netzwoche.
Neben den drei Awards wurde ausserdem ein Special Open Source Award verliehen. Für den langjähriges Engagement für Open Source und dessen Einsatz wurde das Unternehmen Archivista ausgezeichnet, das schon seit 1999 im Open Source Business aktiv ist. Archivista produziert boxbasierende Embedded-Lösungen im Bereiche des Dokumenten-Managements (DMS) und der Virtualisierung. Urs Pfister, Geschäftsführer der Archivista GmbH erklärte: "Der Swiss Open Source Award 2011 wurde uns verliehen für das langjährige Engagement im Bereich Open Source. Ich würde noch einen Schritt weitergehen wollen, ohne Open Source gäbe es die ArchivistaBox so nicht, dank Open Source können wir für unsere Kunden Lösungen realisieren, die ohne Open Source nicht möglich wären. Open Source ist daher für uns unverzichtbar geworden, ja Open Source macht (auch nach mehr als sieben Jahren) süchtig!"Alles in allem war die Verleihung ein gelungener Event - in einer sehr lockeren und gemütlichen Atmosphäre. Interessante Gespräche über Open Source und die weitere Entwicklung in der Schweiz rundeten den Abend ab.

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