Interview mit Betzold

"Das Ifolor-Fotobuch wird bald auch im Metro-Style von Windows 8 erhältlich sein"

Uhr | Aktualisiert
von Interview: Janine Aegerter

Ifolor entwickelt derzeit eine Anwendung, die für die Metro-Version von Windows 8 optimiert ist. Sven Betzold, Chief Research Officer von Ifolor, spricht im Interview über die Vorteile der neuen Anwendung und welche Ziele Ifolor damit verfolgt.

Sven Betzold ist Chief Research Officer bei Ifolor.
Sven Betzold ist Chief Research Officer bei Ifolor.

Herr Betzold, Sie sind daran, Ihre Anwendung für die Gestaltung von Fotobüchern und anderen Fotoprodukten auf den Metro-Stil von Windows 8 umzustellen – sind Sie mit Ihrer jetzigen Anwendung unzufrieden?

Das ist so nicht richtig. Die bestehende Anwendung von Ifolor wird nicht abgelöst. Sie wird weiterbestehen und wird für Windows 8 weiter entwickelt und optimiert. Zusätzlich entwickeln wir nun eine neue Anwendung speziell für das Metro-Design.

Es wird ja noch eine Weile dauern, bis sich Windows 8 nennenswert unter Ihren Kunden verbreitet hat. Für wen ist die neue, für Metro optimierte Anwendung also gedacht?

Die Anwendung richtet sich primär an Windows- 8-Nutzer mit Tablets beziehungsweise Windows auf ARM ("Windows RT")-Tablets.

In Ihrem Unternehmensprofil steht geschrieben, dass Innovationsgeschwindigkeit der Schlüssel für die Wettbewerbsfähigkeit von Ifolor ist. Inwiefern betrifft das Technologie und Design?

Für uns ist die Innovationsgeschwindigkeit von strategischer Wichtigkeit, daher wollen wir unseren Kunden die Möglichkeit geben, mit den neuesten Technologien Schritt zu halten. Ein Tablet hat eine lange Batterielaufzeit und es liegt stets in greifbarer Nähe. Nutzer surfen damit und speichern auch ihre Bilder darauf. Daher wollen wir die App dort haben, wo auch die Bilder sind.

Sie testen seit längerem Windows 8 auf Ihrem Notebook. Was war Ihr erster Eindruck vom Metro-Style?

Ich kannte das Metro-Interface bereits vom Handy her, daher war es für mich keine grosse Neuerung. Ich empfinde das Design grundsätzlich als sehr innovativ, elegant und intuitiv.

Wie kommen Sie mit dem Graben zurecht, der sich zwischen der Metro-Oberfläche von Windows und der Ribbon-Oberfläche von Microsoft Office auftut?

Metro kann durchaus mit einer Maus bedient werden. Dennoch würde ich eine Ribbon- Oberfläche im Metro-Design als fraglich und strittig bezeichnen. Ich bin daher gespannt darauf, wie eine Office-Anwendung für Metro aussehen wird.

Was dürfen Windows-8-Anwender von der neuen Metro-Anwendung erwarten?

Sie werden mit der neuen Anwendung eine flüssige, touchoptimierte Oberfläche erhalten, die sich immersiv am Metro-Design orientiert. Wir wollen mit der Anwendung den sogenannten Casual Use Case von Tablets unterstützen, der bekanntermassen vor allem am Abend spät oder am Wochenende stattfindet, zumindest können wir dies so bei unserer bestehenden iPad-App beobachten.

Wo liegt der wesentliche Unterschied zwischen der Benutzerführung in der Metro-Oberfläche und Ihrer bestehenden Applikation?

Der Start-Button fehlt, aber daran gewöhnt man sich. Einige optische Aspekte sind etwas anders, aber auch das ist Gewöhnungssache. Metro-Anwendungen sind grundsätzlich sehr einfach und eher reduziert gehalten und dadurch sehr intuitiv zu bedienen. Die Reduktion der Funktionalität ist gewünscht, damit der Nutzer die App mit den Fingern bedienen kann. Mir gefällt zudem der typografische Aspekt von Metro, aber das ist meine subjektive Meinung.

Weshalb ist es aus Ihrer Sicht wichtig, sich an die Metro-Design-Prinzipien zu halten?

Das hat verschiedene Gründe. Unter anderem geht es um die Konsistenz, sprich die Benutzer sollen sich sofort in der App zurechtfinden, sie sollen die Oberfläche spielerisch entdecken können und nicht etwas Neues lernen müssen. Wenn sich alle an diese Design-Richtlinien halten, werden wir sicher ein paar schöne Apps zu sehen bekommen. Microsoft selbst versucht, eine gewisse Konsistenz in die Implementierung zu bringen, wie der hauseigene Style Guide beweist.

Wie viel Zeit nimmt die Entwicklung der Metro-Anwendung in Anspruch?

Das ist schwierig zu sagen, aber ich würde schätzen, dass es etwa 1,5 bis 2 Mannjahren entspricht.

Welche Technologien verwenden Sie?

Wir verwenden Microsoft-Technologien – XAML, C++ und C# und weitere Sprachen. Entwickelt wird in der Entwicklungsumgebung Visual Studio.

Wie testen Sie eigentlich die Metro-Anwendung? So viele Testgeräte gibt es ja sicher noch nicht?

Das ist tatsächlich eine Herausforderung. Da wir mit Microsoft Schweiz zusammenarbeiten, bekommen wir von ihnen Geräte zur Verfügung gestellt, aber es sind trotzdem noch zu wenige Geräte vorhanden. Microsoft kennt aber dieses Problem und wird daher sicher auch etwas dagegen unternehmen.

Wann können Benutzer mit dem Markteintritt der Metro-Anwendung rechnen?

Ich vermute, dass Windows 8 im Spätherbst auf den Markt kommen wird. Unser Ziel ist es, zusammen mit den ARM-Tablets auf den Markt zu kommen.