Windows 10

Microsoft provoziert Datenschützer

Uhr | Aktualisiert

Datenschutz wird von Microsoft mit Windows 10 kleingeschrieben. Mehrere Länder haben deswegen Untersuchungen gegen den Softwareriesen eingeleitet.

(Quelle: Pixabay)
(Quelle: Pixabay)

Mehrere Länder, darunter auch die Schweiz, haben Untersuchungen gestartet, um zu prüfen, ob Microsoft mit Windows 10 gegen Datenschutzgesetze verstösst. Wenn nötig werde man auch vor Gericht ziehen, sagt Jean-Philippe Walter, stellvertretender Datenschützer der Schweiz, in "Le Temps".

Bedenken geben vor allem die Daten, die Microsoft mit Windows 10 und dem integrierten Sprachassistenten Cortana standardmässig sammelt. Neben einigen Vorteilen, die auch dem Nutzer zugute kommen (wie die Synchronizität von verschiedenen Windows-Geräten oder ein intelligenter Sprachassistent) soll die Datensammlerei vor allem Werbezwecken dienen, wie die Aargauer Zeitung berichtet.

Da Microsoft es mit Windows 10 der Konkurrenz gleichtut und das Betriebssystem gratis zur Verfügung stellt, gehen dem Unternehmen traditionelle Einnahmequellen verloren. Diese sollen zumindest teilweise mit Werbeeinnahmen kompensiert werden. Dazu erhält jeder Nutzer eine Werbe-ID, die es ermöglicht, personalisiert Werbung zu schalten. In diesem Sinne heisst es Gratis-Software gegen persönliche Daten.

Zum Glück ist der Nutzer nicht ganz machtlos gegen die Datensammelwut. Zuerst empfiehlt die "Aargauer Zeitung", Windows 10 nicht im Expressmodus zu installieren. Dadurch erhalte man schon Einstellungsmöglichkeiten, um das Speichern gewisser Daten zu verhindern. Verpasse man diese Möglichkeit, könne man auch noch in den Einstellungen gewisse Riegel schieben. Vor allem die Sprachsteuerung Cortana sammle viele Daten, solange sie im Kennenlernen-Modus ist. Schweizern, die Cortana ohnehin noch nicht nutzen können, wird dringend empfohlen, diesen Modus auszuschalten.

Die Unsicherheit bezüglich Microsofts Datenanhäufung verstärkt sich zusätzlich, weil Microsoft keine oder nur sehr vage Aussagen darüber trifft, welche Daten zu welchem Zweck effektiv gesammelt werden. Anstatt die Transparenz auszubauen, lässt sich Microsoft immer weniger in die Karten blicken. So soll es in Zukunft keine Update-Notes mehr geben, die über Neuerungen der Windows-Updates aufklärten, wie gulli.com berichtet.

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