Deloitte CIO Survey 2015 @Deloitte

Mehr Budget für Schweizer CIOs

Uhr | Aktualisiert
von George Sarpong

Wirtschaftsprüfer von Deloitte haben Schweizer CIOs gefragt, was sie am meisten beschäftigt. Viele rechnen mit höheren Budgets. Die Kommunikation gegen oben könnte aber besser sein.

Das Beratungsunternehmen Deloitte hat die Ergebnisse seiner jährlichen CIO-Umfrage publiziert. Die Wirtschaftsprüfer befragten auch 56 IT-Leiter aus der Schweiz. Die Bandbreite reicht von CIOs in Life Sciences über ihre Kollegen in der Finanzbranche bis hin zu IT-Verantwortlichen der öffentlichen Hand.

Deloitte hält fest, dass die IT-Budets während den vergangenen zwei Jahren anstiegen. Ein Trend, der sich fortsetzen könnte: Gut jeder zweite Befragte rechnet mit mehr Geld für die Unternehmens-IT. Vergangenes Jahr war es jeder Dritte. Dafür rechnete damals jeder Zweite mit gleichbleibenden Budgets. Dieses Jahr ist es nur jeder Vierte.

Frankenschock erzeugt Kostendruck

Dennoch bleibt der Kostendruck hoch. 54 Prozent der Umfrageteilnehmer müssen den Spagat schaffen, Kosten zu senken und entscheidende Impulse für Innovation im Unternehmen zu setzen. Das unterscheidet Schweizer CIOs von ihren Kollegen in anderen Ländern.

Der Blick auf die Kosten mag paradox erscheinen, wo doch die meisten von höheren IT-Budgets ausgehen. Der Widerspruch löst sich aber rasch auf: Deloitte vermutet, dass die Aufhebung des Euro-Mindestkurs und der "Frankenschock" Schweizer CIOs dazu brachte, genauer auf Zahlen zu achten. Vielleicht ist es auch eine Gewissensfrage. Denn den Umfrageteilnehmern war bewusst, dass die IT mehr Budget erhält, andere Abteilungen hingegen sparen müssen. Hinzu kommt: Bei der Mehrheit der Unternehmen steht das Sparen an oberster Stelle. Erst danach folgt der Wunsch, das Business zu digitalisieren.

Erst sparen, dann innovieren

IT soll zudem helfen, neue Produkte und Services für das Business zu entwickeln. Ivo Furrer, Country Manager Schweiz bei Swiss Life, brachte es im Sommer in einem Interview auf den Punkt. "Die IT muss Antworten auf die Frage liefern: Was könnten wir noch wollen, wenn wir wüssten, was es alles noch gäbe?", fragte er damals.

73 Prozent der Umfrageteilnehmer verstehen sich als Co-Leiter im Bereich Unternehmensstrategie. Allerdings verwenden CIOs laut Umfrage durchschnittlich fast 40 Prozent ihrer Zeit für den Unterhalt der IT-Infrastruktur. Wenn es nach den Experten von Deloitte ginge, sollten CIOs mehr Zeit für IT-Strategien aufwenden. Derzeit investieren die befragten IT-Leiter im Schnitt 18 Prozent ihrer Zeit in strategische Entwicklungen. Nach Deloitte sollten es 27 Prozent sein.

Kommunikation ist ausbaufähig

Bei dem Titel Chief Information Officer könnte man annehmen, dass dieser direkt mit dem CEO konferiert. Dem scheint nicht so: Laut Umfrage berichtet gerade einmal jeder Dritte IT-Leiter direkt an die Geschäftsleitung. Jeder Vierte berichtet an den CFO. Von den Umfrageteilnehmern waren gerade mal fünf Prozent mit ihrer Kommunikation gegen oben zufrieden.

Was wird technisch wichtig in nächster Zeit? Auf einer Skala von 1 bis 6 stand die Modernisierung von Legacy-Systemen mit 4,7 Zählern ganz oben auf der Prioritätenliste der CIOs. Analytics und Business Intelligence folgt dahinter mit einem Wert von 4,2. Gleich bedeutend empfanden die Umfrageteilnehmer Projekte in den Bereichen Mobile, Social und Web.

Die Studie kann auf der Website von Deloitte heruntergeladen werden.

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