Stellungnahme von Swico

Kontingentpolitik gefährdet Schweizer ICT-Jobs

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von Christoph Grau

Swico hat in einer Stellungnahme eine Überarbeitung der Kontingentpolitik des Bundesrates gefordert. Die bisherigen Kontingente reichten bei weitem nicht aus. Dadurch seien auch Jobs in der Schweiz in Gefahr.

(Quelle: Bob Bob/Flickr (CC BY 2.0))
(Quelle: Bob Bob/Flickr (CC BY 2.0))

Der Verband der ICT-Anbieter, Swico, hat in der Anhörung des Bundesrats zur Festlegung der Kontingente für ausländische Arbeitskräfte Stellung bezogen. In einem Schreiben an den Rat kritisiert der Verband die bisher beschlossenen Kontingente als "absolut ungenügend" und fordert deutliche Anpassungen.

Nach der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative kürzte der Bundesrat die Kontingente für Dienstleistungserbringer aus EU-/EFTA-Staaten und Drittstaaten deutlich. Dies war laut Swico rein politisch motiviert. "Dabei haben diese Kontingente mit Einwanderung nichts zu tun, handelt es sich doch um kürzere Aufenthalte von Spezialisten, die im Ausland angestellt bleiben und auch wieder dorthin zurückkehren. Sie wandern somit weder ins Sozialsystem ein noch haben sie Anspruch auf Familiennachzug", schreibt Swico in einer Mitteilung.

Wettlauf um die Kontingente

Da es an inländischen ICT-Fachkräften mangle, sei die Branche auf eine hohe Zuwanderung angewiesen. Die Kürzungen der letzten Jahre hätten die Mitgliedsunternehmen stark getroffen, betont Swico weiter. In den letzten sechs Quartalen seien die festgelegten Kontingente schon nach der Hälfte der Zeit erschöpft gewesen. Der Swico spricht daher von einem "Windhundrennen unter den Firmen sowie einer hoher Unsicherheit".

Die geringen Kontingente würden es erschweren, ausländische Spezialisten für internationale Projekte in die Schweiz zu holen. Schweizer Entwickler-Teams hätten in der Folge keine internationalen Projekte übernehmen können. Auch seien ganze Aufträge ins Ausland verlagert worden. Laut Swico gefährdet die bisherige Praxis mittelfristig in der Schweiz angesiedelte Stellen.

Deutliche Anhebung gefordert

Die Kontingente würden weiterhin eine ohnehin schon angespannte Situation durch die Frankenstärke und das mögliche Ausscheiden Grossbritanniens aus der EU verstärken. Swico fordert daher ein "rasches Handeln des Bundesrates und eine Rückkehr zu angemessenen Kontingentszahlen". Die Politik solle sich dabei nach Arbeitsmarktkriterien richten und nicht nach "politischen Opportunitäten", fordert der Verband weiter.

Konkret fordert Swico eine "Verdreifachung der Kontingente für Dienstleistungserbringer aus EU/EFTA sowie eine Verdoppelung der Drittstaatenkontingente", im Vergleich zu den vergangen beiden Jahren.

Den vollständigen Wortlaut der Stellungnahme hat Swico auf seiner Website veröffentlicht.

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