Crossplattform-Strategie

Microsoft öffnet Powershell

Uhr

Microsoft hat den Code seiner Powershell unter eine Open-Source-Lizenz gestellt. Die Kommandozeile gibt es nun auch für Mac OS X und diverse Linux-Distributionen.

Microsoft machte Ende März die Bourne-again shell und diverse Kommandozeilenprogramme aus der GNU/Linux-Welt für Windows verfügbar. Jetzt hat der Konzern angekündigt, auch seine eigene Powershell auf neue Betriebssysteme zu bringen. Die Kommandozeile und Skriptsprache läuft nun auch auf den Linux-Distributionen CentOS 7.1, Ubuntu 14.04/16.04 und Red Hat sowie auf Apples Mac OS X 10.11. Weitere Plattformen sollen zukünftig folgen, sagt Microsoft.

Den Quellcode der Powershell gibt es neu auf Github, für Linux und Mac OS X noch in einer Alpha-Version. Er steht unter der offenen MIT-Lizenz. Sie ist kompatibel mit der GNU General Public License und gewährt Entwicklern viele Freiheiten, etwa die Nutzung des Codes in proprietären Anwendungen.

Entwickler profitieren

Jeffrey Snover erklärt in einem Blogeintrag, wie Entwickler davon profitieren sollen. Mit der Powershell würden Nutzer von Linux und Mac OS X nicht nur eine mächtige Skriptsprache, sondern auch ein Tool für das Automations- und Konfigurationsmanagement gewinnen. Die Ausweitung der Powershell auf die neuen Plattformen verbessere die Arbeit in gemischten Teams. Für Windows- und Linux-Entwickler werde die Zusammenarbeit einfacher, schreibt der Technical Fellow von Microsofts Enterprise-Cloud-Gruppe.

Microsoft veröffentlichte vor weniger als 2 Monaten Version 1.0 seines .Net-Core-Frameworks, ebenfalls unter der MIT-Lizenz. Das Framework dient als Basis für alle .Net-Plattformen – auch auf Linux und Mac OS X. Das habe es überhaupt erst ermöglicht, die Powershell auf neue Betriebssysteme zu bringen, schreibt Snover.

Community-Code

Laut Snover arbeitete Microsoft vor dem Release eng mit Partnern zusammen. Der Konzern habe dabei unter anderem gelernt, dass es wichtig sei, dass Entwickler für die Code-Verwaltung auf Git zurückgreifen können. Es gebe nun klare Regeln für Mitglieder der Community, um Code-Beiträge bewerten und integrieren zu können.

Microsoft arbeite zudem daran, das Powershell Remoting Protocol (MS-PSRP) um OpenSSH zu erweitern. Das würde es ermöglichen, die Powershell auch über das Netzwerk zu verwenden. Aktuell ist unter Linux nur eine lokale Nutzung der Kommandozeile möglich.

Webcode
DPF8_1621