Studien von IDC und Gartner

Nachfrage nach High-End-Servern schwindet

Uhr
von Coen Kaat

Der weltweite Servermarkt stagniert. Im zweiten Quartal ist der Umsatz leicht zurückgegangen. Während HPE und Dell vergleichbare Kennzahlen wie im Vorjahr erzielten, verlor IBM einen Drittel seines Umsatzes.

Der globale Servermarkt ist im zweiten Quartal leicht geschrumpft. Je nach Marktforscher jedoch unterschiedlich stark. IDC verkündet einen Rückgang von 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf einen Umsatz von 13,4 Milliarden US-Dollar. Gemäss den Berechnungen von Gartner ging der Markt jedoch um 0,8 Prozent auf 13,6 Milliarden Dollar zurück.

Die Auslieferungen stiegen indes. Laut IDC um 2,6 Prozent auf 2,4 Millionen Einheiten, Gartner auf 2,75 Millionen Einheiten. Somit liegt der Markt gemäss Gartner 2 Prozent über dem Vorjahreswert.

High-End rutscht in den Keller

Wie IDC schreibt, führt die Gegenüberstellung mit dem zweiten Quartal 2015 aber zu einem unfairen Vergleich. Damals habe der Markt von einem starken Erneuerungszyklus im Enterprise-Bereich profitiert.

Allerdings konstatiert IDC für das aktuelle Quartal auch einen starken Rückgang im High-End-Segment. Der Umsatz in dem Bereich ging um 31,4 Prozent auf 1,6 Milliarden Dollar zurück. Das Marktforschungsinstitut geht davon aus, dass der High-End-Bereich vorläufig weiter schrumpfen wird.

Bessere Impulse setzten im zweiten Quartal 2016 derweil die Mittelklasse-Systeme. Diese generierten einen Umsatz von 1,3 Milliarden Dollar während die Nachfrage um 12,7 Prozent stieg. Der grösste Teil des Umsatzes entfiel auf Volume-Systeme. In dem Bereich stieg der Umsatz um 5,3 Prozent auf 10,6 Milliarden Dollar.

China steigert Umsatz deutlich

Lediglich die Region Asien/Pazifik (Ohne Japan) steigerte den Umsatz mit Servern. Rund 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. IDC sagt etwas mehr – Gartner etwas weniger. Am deutlichsten legte der chinesische Markt zu. Die Umsätze schossen hier laut IDC fast 20 Prozent in die Höhe und erreichten 2,3 Milliarden Dollar.

Laut Gartner steigerte auch die Region Osteuropa ihren Umsatz und zwar um 1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. IDC fasst diese Region jedoch mit Zentraleuropa zusammen und kommt so auf ein Minus von 1,3 Prozent.

HPE kontrolliert einen Viertel des Markts

Vom Boom auf dem chinesischen Markt konnte Marktführer HPE im zweiten Quartal jedoch nicht profitieren. Aufgrund der Partnerschaft mit H3C verkaufte HPE in China einen Teil seiner Server unter anderem Markennamen. Diese zählten die Marktforscher nicht zu HPEs Ergebnissen.

Dennoch: Obwohl beide HPE als Marktführer betitelten, kamen IDC und Gartner zu recht unterschiedlichen Ergebnissen. Laut IDC sank der Umsatz des Herstellers im Jahresvergleich um 0,3 Prozent auf 3,4 Milliarden Dollar. Gemäss Gartner sank er sogar um 6,4 Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar. Den Marktanteil von HPE schätzten beide auf knapp ein Viertel des gesamten Umsatzes.

Dell ist HPE auf den Fersen

Nur wenige Prozentpunkte dahinter lauert Dell. Das Unternehmen baute seinen Umsatz gegenüber dem Vergleichsquartal im Vorjahr um etwa 10 Prozent aus. Somit kletterte Dells Umsatz auf 2,6 Milliarden Dollar. Der Marktanteil stieg auf über 19 Prozent.

Dell lieferte im zweiten Quartal 2016 zudem mehr Einheiten aus als HPE, wie Gartner mitteilt. Geht man nach den Stückzahlen, hält Dell einen Marktanteil von 19,2 Prozent im Vergleich zu HPEs 17,2 Prozent.

IBMs Umsatz bricht ein

IBM kränkelt derweil auf dem dritten Platz. Der Umsatz brach um rund einen Drittel ein und fiel auf 1,3 Milliarden Dollar – 1,2 Milliarden gemäss Gartner. Den Rückgang führt IDC auf schwächelnde Umsätze bei den Power-Systemen und den Z-Mainframes zurück. IBMs Marktanteil rutschte auf etwas über 9 Prozent. Der Abstand zur Nummer zwei wurde folglich grösser.

Obwohl die Kennzahlen sich leicht unterscheiden, kommt Gartner auf dieselbe Rangliste wie IDC. HPE an der Spitze, gefolgt von Dell und IBM sowie Lenovo und Cisco um die Top 5 abzurunden.

Webcode
gZeGfFZS