Konferenz

Die Verkehrswende gelingt nur vernetzt

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von Christine D’Anna-Huber, Asut
Quelle: Netzmedien
Quelle: Netzmedien

Die Konferenz im Berner Kursaal wurde denn auch gemeinsam eröffnet: Peter Grütter, Präsident Asut, Jürg Röthlisberger, Direktor Bundesamt für Strassen (Astra), das zu den Hauptinitianten von its-ch gehört, sowie TCS-Zentralpräsident Peter Goetschi betonten, wie wichtig, trotz unterschiedlicher Perspektiven, eine offene und sachliche Auseinandersetzung mit den Herausforderungen im Mobilitätsbereich sei. Denn eine Entwicklung, die sich nur vernetzt lösen lasse, müsse auch vernetzt angegangen werden. Folgerichtig wurde die Entwicklung im Mobilitätsbereich aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln analysiert.

Wilfried J. Steffen, vormals bei Daimler für Business Innovation zuständig, postulierte, dass die Automobilindustrie sich künftig weit mehr einfallen lassen müsse, als Autos zu bauen, um nicht von branchenfremden Playern ausgebootet zu werden. Um den Zusammenhang zwischen technischen Neuerungen, digitalen Geschäftsmodellen und sozialen Innovationen ging es Jörg Beckmann, Direktor Mobilitätsakademie TCS, für den die Mobilität der Zukunft kollaborativ und elektrisch ist. Bernhard Rytz, Leiter Digitalisierung bei der SBB, legte dar, wie die Bahn als klassischer ÖV-Anbieter in einer zunehmend intermodalen Mobilitätswelt relevant bleiben will. Und Thierry Burkart, Nationalrat und Mitglied der Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen (KVF), wünschte sich, dass die Politik über ihren Schatten zu springen lerne und innovative neue Mobilitätsformen nicht zu Tode reguliere, bevor sie überhaupt Fuss fassen könnten.

Was dies in der Praxis bedeutet, zeigten konkrete Beispiele: Multimodale Zugangs- und Abrechnungssysteme, bestechend clevere Mobility-as-a-Service-Apps wie «Whim» oder «Lezzgo», autonome Fahrzeuge im öffentlichen Verkehr oder das Potenzial von Datenanalysen zum Verkehrsmanagement.

Die Verkehrswende, so viel wurde am Ende des Tages klar, ist bereits im Gang, und der Prozess so dynamisch, dass Zukunftsprognosen müssig erscheinen. Viel wichtiger ist es, ihre wirtschaftlichen, rechtlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen zu verfolgen und die Debatte darüber zu führen, wie die Entwicklung mitzugestalten wäre. Genau zu diesem Zweck haben Astra und TCS im Rahmen des Asut-Kolloquiums das Webportal www.auto-mat.ch lanciert, das News und Informationen zur automatisierten Mobilität bündelt und zur Verfügung stellt.

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