Nachgefragt

Warum sich Swisstopo seinen eigenen Flexpod baute

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Swisstopo stellt seine Speicher verstärkt auf Flash um. Für dieses Projekt setzt die Bundesbehörde auf die Infrastruktur von Netapp. Im Gespräch erklärt Systemspezialist Thomas Meier, wie Swisstopo dabei zum Flexpod «Marke Eigenbau» kam und wie die weiteren Pläne der Behörde aussehen.

Thomas Meier, Systemspezialist bei Swisstopo
Thomas Meier, Systemspezialist bei Swisstopo

Das Bundesamt für Landestopografie, kurz Swisstopo, ist ein Dienstleister der Bundesverwaltung. Swisstopo stellt Kartenmaterial für diverse Bundesaufgaben zur Verfügung und dies schon seit 1838. Inzwischen sind alle Karten digital verfügbar. Zu den Landvermessungsdaten kommen noch Luftaufnahmen und andere geografische Informationen hinzu. Der Datenschatz summiert sich inzwischen auf mehr als 3 Petabyte Daten, wie Systemspezialist Thomas Meier im Gespräch sagt. Damit spielt Swisstopo in Sachen Speicherleistung mit dem Verteidigungsdepartement und dem Bundesamt für Informatik und Telekommunikation fast in einer Liga.

Flash für kritische Anwendungen

Etwa 3,2 Petabyte Daten hat Swisstopo aktuell auf Disk gespeichert, dazu kommen 200 Terabyte auf Flash. Am stärksten zum Datenwachstum tragen die Luftbildaufnahmen bei, wie Meier sagt. Die Auflösung der Kameras werde immer besser. Drei Mal mehr Auflösung bedeute 9 Mal mehr Daten, nennt Meier als Beispiel.

Um dem Wachstum zu begegnen, setzt Swisstopo gleichzeitig auf die Flash-Technologie. «Wachsen wird mittelfristig nur noch Flash», sagt Meier. Auch die gesunkenen Preise würden diese Entwicklung begünstigen. Zudem biete Flash mehr Rechenleistung, ohne dass das Rechenzen­trum ausufert, wie Meier weiter sagt. Mit Flash könne das Speichervolumen konzentriert werden, und es eigne sich auch besser für kritische Anwendungen.

Flexpod selbst bauen

Bei der Transformation der IT-Infrastruktur setzt Swiss­topo seit langem auf die Expertise von Net­app. Das Amt stieg bereits vor mehreren Jahren von HP auf Netapp-Speicher um. Parallel verwendete Swiss­topo etwa auch die SAN- und NAS-Lösungen von Netapp.

Schliesslich wurde der Entschluss gefasst, die Infrastrukturen noch enger zu verzahnen, wie Meier sagt. Dabei stellte Swiss­topo fest, dass sie schon viele Komponenten nutzten, wie sie auch in den Flexpod-Lösungen von Netapp vorzufinden sind. Sogar die gleichen Cisco-Switches hatte Swisstopo bereits eingebaut. Daher entschied das Amt, seinen Flexpod aus bestehenden Infrastrukturen selbst zu bauen, um Storage und Server enger zu verzahnen, wie Meier weiter sagt. Netapp sei in diesen Prozess eng eingebunden gewesen.

Herausforderungen

Dieser selbst gebauten Flexpod sei jedoch nicht gleich validiert wie die Geräte, die Netapp von der Stange verkaufe, schränkt Meier ein. Besonders im Umgang mit externen Dienstleistern sei dies eine Herausforderung. Bei VMware sei dies etwa der Fall, da die Infrastrukturen nicht hundertprozentig mit den Standards übereinstimmten.

Für eine saubere Integration ist daher ein grosses Wissen über die Struktur nötig, wie Meier sagt. Daher müsse Swisstopo viel selbst machen und könne nicht so einfach auf Dienstleister zurückgreifen.

Anstehende Projekte

Auch in diesem Jahr stehen für Swisstopo einige grössere Projekte an. Eines wird ein VDI-Projekt (Virtual Desktop Infrastructure) in der Geodatenproduktion sein. Zahlreiche Workstations sollen in den nächsten Monaten virtualisiert werden. Bisher hätten die grossen Datenmengen von Swiss­topo nicht schnell genug zu den Workstations gebracht werden können, nannte Meier als Grund. «Nutzer wollen heute in der Lage sein, schnell auf die Daten zuzugreifen», sagt er. Das könne nur mit einer Virtualisierung erreicht werden. Gleichzeitig liesse sich die Produktivität erhöhen.

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