Kameraüberwachung statt Hautsensoren

Kamera hilft Frühchen

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von George Sarpong

Forscher der ETH Lausanne (EPFL) und des Centre Suisse d’Electronique et de Microtechnique (CSEM) wollen mit einem neuen Kamerasystem Hautsensoren ersetzen.

Das Kamerasystem soll Frühgeborenen helfen und Pflegern den Alltag erleichtern. (Bild: zVg)
Das Kamerasystem soll Frühgeborenen helfen und Pflegern den Alltag erleichtern. (Bild: zVg)

Forscher der ETH Lausanne (EPFL) und des Centre Suisse d’Electronique et de Microtechnique (CSEM) in Neuenburg haben ein Kamerasystem entwickelt. Dieses soll die heutzutage genutzten Hautsensoren ersetzen. Die Entwickler wollen wissen, wie gut die Kamera Herzaktivität und Atmung Neugeborener messen kann. Die Kamera könnte helfen, Hautsensoren zu ersetzen, da diese in 90 Prozent der Einsätze Fehlalarme auslösten, etwa durch Bewegungen der Kinder, teilt die EPFL mit. Ausserdem empfänden Säuglinge die Sensoren auf der Haut als unangenehm. Die Kamera misst etwa den Puls von Frühgeborenen durch Veränderungen der Hautfarbe. Diese variiere während eines Herzschlags. Die Atmung werde über die Bewegungen der Schultern und des Brustkorbs beobachtet. Laut den Forschern sind die Kameras mit Infrarotsensoren für die Nacht ausgestattet. Erste Tests mit dem Kamerasystem würden am Unispital Zürich durchgeführt.

Die Kameratechnik wurde von den drei Partnern als Teil des nationalen Forschungsprojekts Nano-Tera entwickelt. Das optische System stammt vom CSEM. Entwickler der EPFL arbeiteten am Algorithmus, mit dem der Puls gemessen wird und die anfallenden Daten in Echtzeit verarbeitet werden können. Aus­serdem programmierten die Entwickler die Kamera dahingehend, dass sie Bewegungen verfolgt.

Sollten die Ergebnisse am Unispital Zürich zufriedenstellend ausfallen, könnte die Kamera für Frühgeborene mehr Komfort und für Pflegekräfte weniger Fehlalarme bedeuten.

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