Zahlen von Trendforce

Boom im DRAM-Markt

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DRAM hat vergangenes Jahr 76 Prozent mehr Umsatz generiert. Auch für 2018 prognostiziert Marktforscher Trendforce ein anhaltendes Wachstum für DRAM-Speicherchips. Die grossen Hersteller reagieren entsprechend.

(Source: ImageTeam / Shutterstock.com)
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DRAM hat vergangenes Jahr 76 Prozent mehr Umsatz generiert, wie Marktforscher Trendforce mitteilt. Hauptgründe dafür sieht Trendforce in den steigenden Preisen für mobile DRAM-Produkte und den Verkäufen und Lancierungen neuer Flagship Smartphones zum Jahresende. Die Preise für mobile DRAM-Produkte seien im letzten Quartal 2017 zwischen 5 und 20 Prozent gestiegen.

Auch die DRAMs anderer Anwendungsbereiche seien vom dritten aufs vierte Quartal 2017 um 5 bis 10 Prozent teurer geworden.

"Ein PC-DRAM kostet derzeit durchschnittlich 33 US-Dollar bei den Top-3-Anbietern," sagt Avril Wu, Research Director der Abteilung DRAMeXchange bei Trendforce. Im Server-DRAM-Markt steige der Bedarf durch den Ausbau von Datencentern in Nordamerika. Trendforce rechnet mit einem Anstieg von 3 bis 5 Prozent im ersten Quartal 2018. Der mobile DRAM-Markt hingegen schwäche sich Anfang 2018 wieder ab, weil sich die Smartphones doch nicht so gut verkaufen und NAND als Alternative billiger geworden sei. Zudem sei Chinas National Development and Reform Commission gegen weitere Preissteigerungen vorgegangen.

Wachstum von 30 Prozent für 2018 prognostiziert

DRAMeXchange schätzt, dass der mobile DRAM-Markt Anfang 2018 nur noch um drei Prozent zulegt. Für den totalen Umsatz im Jahr 2018 rechnet DRAMeXchange aber immer noch mit einer Steigerung von mehr als 30 Prozent auf 96 Milliarden Dollar.
Den Markt teilen sich wenige Hersteller auf: Samsung und SK Hynix, beides südkoreanische Unternehmen, decken 75 Prozent des Marktes ab, den Rest fast komplett Micron. SK Hynix machte im vierten Quartal 2017 6,3 Milliarden Dollar Umsatz und Micron 4,6 Milliarden. Samsung machte im letzten Quartal 2017 einen Umsatz von 10,1 Milliarden. Dies entspricht einem Wachstum von 14,5 Prozent seit dem dritten Quartal 2017, ähnliche Wachstumsraten verzeichneten auch SK Hynix und Micron.

Fortschritte in der Produktionstechnologie tragen zum Boom bei

Fortschritte in der Technologie zur Herstellung der Chips tragen zusätzlich zu höheren Margen der Hersteller bei. So will Samsung dieses Jahr zum 18-Nanometer-Prozess wechseln, was die Kapazität der Speicher-Chips weiter erhöhen würde. Samsung plant ausserdem, eine Produktionsstätte in Südkorea um ein Stockwerk auszubauen. Erst wollte Samsung dort eigentlich NAND-Chips herstellen, hat aber aufgrund der steigenden Preise von DRAM auf letztere gewechselt.

SK Hynix verwendet bereits den 18 Nanometer-Prozess, will aber die Ausbeute noch steigern. Der Hersteller will zudem seine Produktion mit einer neuen Fabrik in Wuxi, China, ausbauen, die aber frühestens 2019 in Betrieb geht.

Micron hat schon verfeinert, der Chip-Hersteller verwendet bereits ausschliesslich 17-Nanometer-Prozesse.

Auch die kleineren Hersteller wie Nanya, Winbond und Powerchip, von denen jeder weniger als 1 Prozent des Marktes hält, profitierten von der Preisssteigerung.

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